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Schild Fahrschule an einem Fahrzeug, aufgenommen am 01.04.2019 in Köln. Foto: Imago Images/Horst Galuschka

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Durchfallquoten steigen: Union will Fahrschule reformieren

Steigende Kosten und Engpässe in Fahrschulen – die Union fordert Neuerungen beim Führerschein. Der theoretische Teil soll erweitert und Prüfer von Bundeswehr und Polizei zugelassen werden.

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Anwärterinnen und Anwärter auf den Führerschein sollen nach dem Willen der Union künftig weniger hohe Hürden im Weg stehen. Der Führerschein soll demnach künftig günstiger und weniger langwierig zu beantragen sein.

Besonders für den ländlichen Raum sei der Führerschein keineswegs nur „ein Lappen“, sondern für viele extrem wichtig, sagte Fraktionsvize Ulrich Lange (CSU) am Montag in Berlin. Der Führerschein dürfe kein Luxus werden.

Die Probleme heute seien fehlende Strukturen, steigende Prüfungszahlen und hohe Kosten, hieß es. Inflation, der Fuhrpark und Personalengpässe würden die Kosten für den Führerschein in die Höhe treiben. Gerade die Beschaffung von Personal sei ein großes Problem für die Fahrschulen.

Angesichts des wachsenden Bedarfs streben laut Verband innovativer Fahrschulen zu wenige Menschen den Beruf des Fahrlehrers an. Es handele sich nicht um einen anerkannten Berufsstand im Sinne einer staatlich abgeschlossenen Ausbildung, sondern um einen Weiterbildungsberuf, erläuterte Verbandspräsident Ahmed Baziou. Außerdem sei eine Ausbildung teurer. Viele könnten die Kosten kaum tragen.

Die Union forderte in einem Antrag im Bundestag, die Weiterbildung von Fahrlehrerinnen und Fahrlehrern zu Fahrprüfern zu erleichtern. Bei Engpässen sollen zudem Prüfer von Bundeswehr und Polizei zugelassen werden. Der theoretische Teil soll auf mehr Stunden erweitert werden. Anwärterinnen und Anwärter sollen Führerscheine zudem verstärkt digital beantragen können. Auch im Theorieunterricht solle die Digitalisierung stärker Einzug halten, forderte die Union.

Die Zahl der Führerschein-Prüfungen sei „exorbitant“ gestiegen, teilte Richard Goebelt vom Tüv mit. Die technischen Prüfstellen nehmen laut Goebelt rund zwei Millionen Prüfungen pro Jahr ab. Die Durchfallquote steige. Beim theoretischen Teil fallen laut Tüv 45 Prozent durch die Prüfung, im praktischen Teil 37 Prozent.

Der ADAC wies auf die gestiegenen Kosten für die Führerschein-Neulinge hin. Die Fahrerlaubnis sei in kurzer Zeit um 30 bis 40 Prozent im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie teurer geworden, sagte der Leiter Verkehrspolitik des ADAC, Ulrich Chiellino.

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