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Eine Beerdigung von 43 Farmarbeitern in Nigeria, die Opfer der Terrororganisation Boko Haram wurden.

© AFP/Audu Marte

Update

Zivilisten rücksichtslos ermordet: Dutzende Tote bei mutmaßlichem Boko-Haram-Angriff in Nigeria

Bauern wurden bei der Arbeit auf Reisfeldern in Nigeria gefesselt und ermordet. Die Vereinten Nationen sprechen von einer „abscheulichen und sinnlosen Tat“.

Im Nordosten Nigerias sind der UN zufolge bei einem „brutalen“ Angriff Dutzende Menschen getötet worden. Bewaffnete Männer auf Motorrädern hätten am Samstag Männer und Frauen in Koshobe und umliegenden Orten im Bundesstaat Borno angegriffen, die bei der Ernte zugange gewesen seien, wie Edward Kallon, der humanitäre Koordinator der UN in Nigeria, am Sonntag mitteilte. Etliche weitere Menschen seien verletzt worden. „Der Vorfall ist der brutalste direkte Angriff auf unschuldige Zivilisten in diesem Jahr.“

Auch der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari verurteilte den Angriff nahe der Regionalhauptstadt Maiduguri. "Das ganze Land ist durch diese sinnlosen Tötungen verwundet worden", sagte er. Die Tat ereignete sich am Tag der ersten Regionalwahlen in Borno seit 2009, als es zu Aufständen durch die Islamistengruppe Boko Haram kam. Wegen der anhaltenden Gewalt durch islamistische Milizen war die Wahl immer wieder verschoben worden.

Nach Angaben des Milizenführers Babakura Kolo, dessen Miliz gegen Boko Haram kämpft, wurden die Opfer angegriffen und gefesselt, als sie auf Reisfeldern in dem Dorf Koshobe arbeiteten. Anschließend sei ihnen die Kehle durchgeschnitten worden. Die Attacke sei "ohne Zweifel" von Kämpfern der Boko-Haram-Miliz verübt worden", sagte Kolo am Samstag. Die Islamisten hatten im Oktober bei zwei Angriffen nahe Maiduguri insgesamt 22 Landarbeiter getötet.

Boko Haram und der westafrikanische Ableger der Dschihadististenmiliz IS, Iswap, hatten zuletzt verstärkt Bauern, Holzarbeiter, Viehhalter und Fischer attackiert, weil diese angeblich als Informanten für die Armee arbeiteten.

Iswap hatte sich 2016 von der Miliz Boko Haram abgespalten, die bereits seit 2009 gewaltsam für einen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias kämpft. Durch die Angriffe der Milizen und ihre Kämpfe mit der Armee wurden in den vergangenen Jahren rund 36.000 Menschen getötet, zwei Millionen weitere ergriffen die Flucht. (dpa/AFP)

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