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Minderjährige Geflüchtete aus Afghanistan steigen am Athener Flughafen in ein Flugzeug, das sie nach Hannover bringen soll. (Archivbild)

© Angelos Tzortzinis/dpa

Ein Jahr nach NATO-Abzug: Deutschland sichert 23.614 Ortskräften aus Afghanistan Einreise zu

Mit bisher 17.556 Eingereisten aus Afghanistan steht Deutschland im internationalen Vergleich gut da. Nun sollen weitere Ortskräfte und Angehörige folgen.

Ein Jahr nach dem Abzug der NATO aus Afghanistan hat Deutschland 23.614 ehemaligen afghanischen Ortskräften und Familienangehörigen die Aufnahme zugesichert. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Angaben des zuständigen Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Danach sind 17.556 von ihnen schon eingereist. In der Gesamtzahl enthalten sind die Ortskräfte, etwa zivile Helfer für die Bundeswehr oder Dolmetscher: Bisher haben 5.141 Ortskräfte eine Aufnahmezusage bekommen, 3.756 davon sind bisher eingereist.

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Im internationalen Vergleich steht Deutschland damit besser da als andere europäische Staaten. Denn ähnlich stark am NATO-Einsatz beteiligte Länder haben weniger Afghanen eine neue Heimat geboten. Dazu gehören Großbritannien und Italien. „Bis heute wurden 10.100 Personen in das Vereinigte Königreich umgesiedelt“, teilte die britische Botschaft der Zeitung mit. Die Antragsteller, die für die Streitkräfte tätig waren, seien samt Familienanhang aufgenommen worden.

Das italienische Außenministerium genehmigte bisher „1.218 Visa mit begrenzter territorialer Gültigkeit für afghanische Staatsangehörige“. Weitere 278 seien im Rahmen humanitärer Korridore ins Land eingereist.

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), sagte Zeitung: „Deutschland hat bislang mehr Afghaninnen und Afghanen als andere NATO-Länder aufgenommen.“ Doch Grünen-Politikern reicht das nicht. Sie drängen auf großzügigere und schnellere Hilfen.

So betont etwa Nordrhein-Westfalens Ministerin für Flucht und Integration, Josefine Paul: „Ich wünsche mir vom Bund, dass das Aufnahmeprogramm zügig umgesetzt wird.“ Aus humanitären Gründen sei es geboten und richtig, dass Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) das Thema bereits kurz nach ihrem Amtsantritt ganz oben auf die politische Agenda gesetzt habe. (KNA)

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