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Einschätzung deutscher Ermittler: Wirecard-Manager Marsalek war offenbar österreichischer V-Mann

Der frühere Wirecard-Manager hat einem Medienbericht zufolge für den österreichischen Geheimdienst gearbeitet. Jan Marsalek ist seit Juni untergetaucht.

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Der frühere Wirecard-Manager Jan Marsalek war einem "SZ"-Bericht zufolge nach Einschätzung deutscher Ermittler offenbar V-Mann des österreichischen Nachrichtendienstes. Dem Generalbundesanwalt "liegen Anhaltspunkte dafür vor, dass der österreichische Staatsangehörige Jan Marsalek von einem Mitarbeiter des österreichischen Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) als Vertrauensperson geführt wurde", zitiert die Zeitung in ihrer Freitagsausgabe aus der Antwort des Bundesjustizministeriums auf eine schriftliche Frage des Linken-Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi.

Das Bundeskanzleramt wollte sich dem Bericht zufolge auf Anfrage der Zeitung nicht äußern. Auch das österreichische Innenministerium, dem das BVT untersteht, wollte demnach nicht Stellung nehmen.

Einen V-Mann ohne das Wissen der deutschen Behörden in einem Dax-Unternehmen zu platzieren, wäre ein Affront und könnte die deutsch-österreichischen Beziehungen belasten, schreibt die "SZ" weiter. "Die Kanzlerin sollte schleunigst zum Telefon greifen und Sebastian Kurz fragen, was die Österreicher hier so treiben", sagte De Masi der Zeitung mit Blick auf den österreichischen Bundeskanzler. "Sollte sich der Verdacht erhärten, muss der österreichische Botschafter einbestellt werden", forderte der Linken-Politiker.

Marsalek ist seit Juni untergetaucht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm schwere Untreue und gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Marsalek soll spätestens seit 2015 zusammen mit dem damaligen Wirecard-Firmenchef Markus Braun die Bilanzen des Konzerns durch Scheinbuchungen künstlich aufgebläht haben, um das Unternehmen so attraktiver für Investoren und Kunden zu machen.

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Laut Bundeskriminalamt konstruierten die beiden nicht real existierende Vermögenswerte in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Bei einer Abschlussprüfung für das Jahr 2019 flog die Bilanzfälschung demnach auf. (AFP)

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