zum Hauptinhalt
Friedrich Merz, CDU-Bundesvorsitzender und CDU/CSU Fraktionsvorsitzender im Bundestag, spricht bei der Pressekonferenz nach der CDU-Klausur mit Staats- und Regierungschefs der EVP.

© dpa/Michael Kappeler

„Er tut, was er sagt“: Merz sieht Trump als Chance für Europa

Donald Trumps Politik könnte Europa zu dringend notwendigen Reformen zwingen, meint CDU-Chef Friedrich Merz. Die EU müsse gegenüber den USA allerdings auch geschlossen auftreten.

Stand:

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sieht den Amtsantritt von Donald Trump als Chance für Europa. „Ich glaube, Donald Trump ist sehr gut kalkulierbar“, sagte der CDU-Vorsitzende am Samstag nach einem Treffen mit Regierungschefs und Parteivorsitzenden der konservativen europäischen Parteienfamilien EVP.

„Er tut, was er sagt ... Insofern glaube ich, können wir uns darauf einstellen, dass es sehr viel mehr Klarheit geben wird in den nächsten Wochen und Monaten“, fügte Merz hinzu.

Mittlerweile schätze er die Lage so ein, dass Trump einen Prozess beschleunige in Europa, den man ohnehin hätte einleiten müssen. „Insofern ist das jetzt für uns auch eine Chance, das Richtige zu tun“, sagte Merz etwa mit Blick darauf, die Verteidigungsbereitschaft der Europäer zu stärken.

Ich glaube, Donald Trump ist sehr gut kalkulierbar.

CDU-Chef Friedrich Merz

Dies bedeute nicht nur mehr Geld für Rüstung, sondern einen deutlich effektiveren Einsatz der Mittel. Man brauche eine Vereinfachung und Straffung der militärischen Entwicklung und Beschaffung für Verteidigungsgüter, heißt es in einer Erklärung der EVP für mehr Wachstum und Arbeitsplätze. Merz sprach von Skaleneffekten und niedrigeren Preisen, wenn die EU-Regierungen etwa gemeinsam in den USA Waffen einkauften.

„Er hält uns den Spiegel vor“, sagte auch EVP-Chef Manfred Weber über Trump. Die EU habe sich in den vergangenen Jahrzehnten immer dann weiter entwickelt, wenn es große Herausforderungen gegeben habe. Beide rieten zu einem selbstbewussten Auftreten gegenüber den USA: „Es gibt keine Veranlassung, angstvoll nach Washington zu blicken“, sagte Merz.

Die EU habe 450 Millionen Einwohner, mehr als die USA und Kanada zusammen. „Wenn wir geschlossen sind, wenn wir uns einig sind, dann haben wir hier etwas zu sagen“, sagte Merz.

Der CDU-Chef bezog dies auch ausdrücklich auf die amerikanischen Tech-Konzerne und deren Kritik an europäischer Regulierung. „Da gilt der Grundsatz, dass diejenigen, die in Europa tätig werden wollen, sich an europäisches Recht zu halten haben – unabhängig von ihrer Macht, die sie sonst möglicherweise in der Welt haben. Und da empfehle ich uns allen sehr selbstbewusst, unsere europäischen Werte auch zu vertreten.“ (Reuters)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })