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Umstrittenes Vorbild vieler Exil-Laoten: Ex-Rebellenchef Vang Pao stirbt in USA

Vang Pao, der ehemalige Anführer einer ethnischen Hmong-Rebellenarmee in Laos, ist in den USA gestorben.

Der 81-Jährige verschied am Donnerstag in einem Krankenhaus in Clovis, rund 320 km südlich von San Francisco, in das er zehn Tage zuvor eingeliefert worden war. Vang Pao war eine umstrittene Figur. Nach der Unabhängigkeit des Landes von den französischen Kolonialherren im Jahr 1949 stieg er zum General der regulären königlich-laotischen Armee auf. In den 60er Jahren begann er jedoch, eine Untergrundarmee aufzustellen, die vor allem aus Mitgliedern seiner Hmong-Ethnie bestand. Im Rahmen eines von der CIA finanzierten, von den USA jedoch nie formell erklärten „Geheimkrieges“ kämpften seine Guerillaeinheiten gegen laotische Kommunisten und gegen die Nordvietnamesen und den Vietcong, deren Ho-Chi-Minh-Pfad durch Laos verlief. Washington räumte erst 1997 offiziell ein, dass es einen von der CIA finanzierten Geheimkrieg in Laos gegeben hat.

Seine Fähigkeit, US-Luftschläge zu veranlassen, brachte Vang Pao unter seinen Landleuten damals den Ruf ein, er verfüge über göttliche Eigenschaften. Es wird vermutet, dass die Rebellenführung am Opiumschmuggel beteiligt war und erhebliche Reichtümer angehäuft hat.

1975, als die kommunistischen Pathet- Lao-Kämpfer kurz davorstanden, das gesamte Land unter ihre Kontrolle zu bringen, erklärten sie die Hmong pauschal zu Staatsfeinden. Das Parteiblatt des Pathet Lao drohte den Hmong wegen ihrer Zusammenarbeit mit den USA offen mit ihrer „völligen Auslöschung“. Es kam zu Racheakten. Vang Pao und Zehntausende seiner Landsleute setzten sich ins Ausland ab. Die meisten von ihnen leben heute in den USA, zwischen 30 000 und 40 000 von ihnen in Kalifornien.

Bis zuletzt wurde der ehemalige Rebellenchef von seinen Landsleuten als politischer Anführer verehrt. Einer seiner engsten Freunde sagte: „Er hat sich für seine Leute in so vielen Sachen eingesetzt, selbst noch an dem Tag, an dem er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er war wie ein Vater für seine Hmong-Leute, und er wird als großer General in Erinnerung bleiben.“ Mehrfach wurde gegen Vang Pao jedoch ermittelt. Der Vorwurf: Er soll Spendengelder für eine Rebellion gegen die kommunistische Regierung in Vientiane gesammelt haben. Bis heute kommt es im laotischen Hinterland immer wieder zu sporadischen Angriffen durch Hmong- Rebellen und zu Anschlägen. Tausende Kämpfer sollen sich tief in den Bergregionen versteckt halten und weiter gegen die Herrschaft des Pathet Lao kämpfen. 2007 wurde Vang Pao deswegen in den USA festgenommen. Ermittlungen wegen Waffenhandels und „Verschwörung zum Sturz der Regierung von Laos“ wurden eingeleitet. Die Vorwürfe wurden jedoch 2009 fallen gelassen.

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