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Ein Soldat vor dem Bahnhof Central in Brüssel. Nach einer Explosion ist der Bahnhof geräumt worden.

© Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

Update

Explosion im Hauptbahnhof: Terroranschlag in Brüssel vereitelt - Verdächtiger erschossen

Im Hauptbahnhof der belgischen Hauptstadt hat es am Dienstagabend eine Explosion gegeben. Der mutmaßliche Täter wird schnell gestellt. Weitere Menschen kommen nicht zu Schaden.

Im Brüsseler Zentralbahnhof haben Sicherheitskräfte einen Terroranschlag vereitelt. Kurz nach einer kleineren Explosion schossen Soldaten am Dienstagabend dort einen mutmaßlichen Selbstmordattentäter nieder, wie die belgische Staatsanwaltschaft mitteilte. Nachdem ein Bombenräumkommando die Umgebung gesichert hatte, wurde der Tod des Mannes festgestellt. Weitere Menschen kamen nicht zu Schaden. Die Behörden gehen von einem Anschlagsversuch aus. Die Identität des Mannes war zunächst unklar. Am Mittwochmorgen teilte der belgische Innenminister Jan Jambon jedoch mit, dass sie den Behörden inzwischen bekannt sei. Einzelheiten nannte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht.

Die Explosion ereignete sich gegen 20.30 Uhr in einem Untergrundbereich des Bahnhofes in der Innenstadt, der mit Touristen und heimkehrenden Pendlern gefüllt war. Zum Verhalten des Mannes gibt es unterschiedliche Angaben. Einigen zufolge schrie der Mann, sprach über Dschihadisten, das Wort "Allah-u Akbar" (Gott ist groß) fiel. Er habe das jedoch nicht laut gerufen, sondern eher gemurmelt, berichtete der Bahnhofsmanager Jean Michel, der unmittelbar daneben stand, der Deutschen Presse-Agentur.

Anschließend soll der Mann sein Gepäck zur Explosion gebracht haben. Danach seien Schüsse gefallen. Menschen geflohen. Die Nachrichtenagentur Belga berichtete, der Mann habe, nachdem er niedergeschossen worden war, zunächst lange im Bahnhof auf dem Boden gelegen. Sprengstoff-Experten wollten demnach überprüfen, ob er womöglich noch eine Bombe am Körper trage. Zuvor war der Verdacht geäußert worden, dass der Mann einen Sprengstoffgürtel umgeschnallt habe. Ein anderer Zeuge schilderte, wie ein anderer Mann in Handschellen abgeführt wurde.

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Der Bahnhof wurde geräumt und durchsucht. Die Polizei evakuierte auch das umliegende Gebiet. Die Bahngesellschaft SNCB teilte mit, der Verkehr sei auf Anweisung der Polizei unterbrochen worden, auch in anderen großen Stationen wie Brüssel-Nord und Brüssel-Midi. In der Nacht wurde der Zugverkehr wieder aufgenommen, am Morgen konnten am Hauptbahnhof auch wieder Züge halten. Die unterirdische Anlage ist einer der großen Umsteigebahnhöfe der belgischen Hauptstadt.

Menschen flüchten in nahe Gebäude

Im Gebäude und an den Gleisen war nach der Explosion Panik ausgebrochen. Augenzeugen berichteten einer dpa-Reporterin von einem Knall im Bahnhof. Viele Menschen seien daraufhin schnell in Restaurants und andere Gebäude gelaufen. Brüssels nahegelegene Hauptsehenswürdigkeit, der Große Platz mit dem historischen Rathaus, wurde jedoch nicht geräumt.

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Der belgische Ministerpräsident Charles Michel kündigte für den Mittwochvormittag eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats an. Die Terrorwarnstufe im Land wurde zunächst aber nicht auf das höchste Niveau angehoben. Dies solle nur dann geschehen, wenn es Hinweise geben sollte, dass es ein weiterer Terroranschlag unmittelbar bevorsteht, hieß es. Nach bisherigen Erkenntnissen sei dies nicht der Fall.

In Brüssel patrouillieren an zahlreichen Orten Soldaten, nachdem die Spur der Attentäter von Paris, die im November 2015 130 Menschen töteten, in die belgische Hauptstadt führte. Im März 2016 verübten islamische Extremisten, die Verbindungen zu der Pariser Gruppe hatten, zwei Bombenanschläge in Brüssel. Dabei starben Dutzende Menschen. Am Donnerstag und Freitag findet in Brüssel der EU-Gipfel statt.

Zuletzt hatten islamistische Attentäter wieder Großbritannien und Frankreich angegriffen. In Paris gab es erst am Montag einen Anschlagsversuch auf Polizisten auf dem Prachtboulevard Champs-Élysées. In Großbritannien hatte es zuvor Anschläge in Manchester und London gegeben. (dpa, Reuters, AFP)

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