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Hunderte Menschen versammelten sich vor der Filiale der Volksbank Chinas in Zhengzhou und verlangten Zugriff auf ihr Geld.

© Handout/Courtesy Of An Anonymous Source/AFP

Festnahmen nach Demonstration in China: Tausende Chinesen verlangen Zugriff auf ihr Geld

Durch die Corona-Pandemie und wirtschaftliche Probleme geben Banken in der Provinz Henan kein Bargeld mehr aus. Demonstranten prangern „Korruption“ an.

Stand:

Nach Protesten in der zentralchinesischen Provinz Henan gegen fragwürdige Praktiken einiger örtlicher Banken hat die Polizei die Festnahme einer "kriminellen Bande" verkündet. Die Mitglieder stünden im Verdacht, bereits seit Jahren die Kontrolle über die Banken übernommen zu haben, erklärte die Polizei am Sonntagabend.

Ob die Festnahmen im Zusammenhang mit den Protesten stehen, ließ die Erklärung offen. Unklar blieb zudem, wieviele Verdächtige festgenommen wurden.

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Hunderte Menschen hatten sich zuvor vor der Filiale der Volksbank Chinas in der Provinzhauptstadt Zhengzhou versammelt und Zugriff auf ihr Geld verlangt. Dabei prangerten sie auch die "Korruption" der Behörden an.

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Vier Banken in der Provinz, in der wirtschaftliche Probleme des Landes unter anderem infolge der Corona-Pandemie besonders spürbar sind, haben seit Mitte April alle Bargeldabhebungen eingefroren. Tausende Bankkunden standen plötzlich ohne Geld da. Sporadisch kam es zu kleineren Demonstrationen, was in China nur selten vorkommt. Die Proteste in Zhengzhou zählten zu den bislang größten.

Angeblich brutale Sicherheitskräfte

In den Online-Medien kursierten Bilder von Transparenten, auf denen "Korruption und Gewalt der Behörden in Henan" angeprangert wurden.

Einige Demonstranten beschuldigten die Behörden, mit den örtlichen Banken zusammenzuarbeiten und die Corona-App zu missbrauchen, um aktiv Proteste zu unterdrücken. Ein Teilnehmer berichtete von brutalem Vorgehen der Sicherheitskräfte.

Laut Polizei hatte die "kriminelle Bande" ab 2011 mehrere Banken unter ihre Kontrolle gebracht und mit Hilfe manipulierter Führungskräfte und "fiktiver Darlehen" illegale Überweisungen getätigt. Die Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde kündigte unterdessen an, ihre Pläne zur Bewältigung der lokalen Finanzkrise zu "beschleunigen". (AFP)

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