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Politik: Festnahmen verhindern Chaos-Tage

Polizei: Die Münchner Linie gegen Punker hat sich bewährt

München. Die Münchner Polizei sieht nach den so genannten Chaos-Tagen am Wochenende ihr Konzept bestätigt. Ein weiteres Mal habe sich die „Münchner Linie“ bewährt, heißt es in einer vorläufigen Bilanz. Obwohl die Punk-Szene im Internet bis zum Schluss massiv dazu aufgefordert habe, nach München zu reisen, um „die Stadt in Schutt und Asche zu legen“, sei es zu keiner nennenswerten Unruhe in der bayerischen Landeshauptstadt gekommen. Auch in Essen blieb die befürchtete Randale aus. Dort wurden 35 Punker vorläufig festgehalten, 70 trafen sich dann friedlich in der Innenstadt.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München wurden von Donnerstag bis Sonntagnachmittag 133 Personen fest-, beziehungsweise in Gewahrsam genommen (124 Gewahrsamsnahmen). Die meisten wurden im Verlauf des Sonntags bereits wieder entlassen. Die in Gewahrsam genommenen Personen waren zum großen Teil männlich und besaßen die deutsche Staatsangehörigkeit. Unter den 124 Personen waren allein 54 Jugendliche, fast 100 Personen stammten aus Bayern, sechs aus Hessen, zwei aus Nordrhein-Westfalen, je einer kam aus Niedersachsen und Berlin. Insgesamt hat die bayerische Polizei 1172 Personenkontrollen durchgeführt, 559 Platzverweise ausgesprochen und 39 Personen an den Bundesgrenzschutz übergeben.

Im Vorfeld der „Chaos-Tage“ hatte sich die Polizei darauf verständigt, die „Einschrittsschwelle“ niedrig zu halten. Potenzielle Unruhestifter durften nur dann „mit der Weiterreise rechnen, wenn sie den kontrollierenden Beamten überzeugend glaubhaft machen konnten, dass sie nicht an den Chaos- Tagen teilnehmen wollten“, so die Münchner Polizei. Ein ähnliches Szenario wie 1995 in Hannover, wo ein Gesamtschaden von umgerechnet 400 000 Euro entstanden war, sollte in München vermieden werden. Um der Polizei ein rechtliches Instrumentarium zur Verfügung zu stellen, hatte die Stadt von Freitag an bis Sonntag um Mitternacht eine Allgemeinverfügung erlassen. Acht Polizeihundertschaften waren vom Land Bayern aufgeboten worden. Ihnen zur Seite standen Polizeihundertschaften aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hessen und Beamte vom Bundesgrenzschutz. Kontrolliert wurden vor allem der Münchner Hauptbahnhof, die S-Bahn-Endhaltestellen sowie der Ostbahnhof der bayerischen Landeshauptstadt. Der bayerische Innenminister Günther Beckstein zeigte sich mit dem ruhigen Verlauf des Wochenendes in München zufrieden. „Das Konzept ist aufgegangen“, sagte Beckstein zufrieden. Mirko Weber

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