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Flüchtling tot aufgefunden. Khalid I.

© Holm Helis/Dresdner Morgenpost

Asylbewerber aus Eritrea: Flüchtling in Dresden tot aufgefunden

In Dresden ist am Dienstagmorgen ein 20-jähriger Flüchtling tot aufgefunden worden. Laut Polizei gibt es derzeit keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. Dennoch ermittelt auch die Mordkommission.

In Dresden ist am Dienstagmorgen gegen 7.40 Uhr die Leiche eines Flüchtlings gefunden worden. Entsprechende Medienberichte bestätigte ein Sprecher der Dresdner Polizei dem Tagesspiegel. Es handele sich um einen 20-jährigen Asylbewerber aus Eritrea. Die Todesursache ist nach Angaben des Sprechers noch unklar, allerdings gebe es derzeit "keine Hinweise auf Fremdeinwirken". Dennoch sei auch die Mordkommission bei den Ermittlungen hinzugezogen worden.

Die "Dresdner Morgenpost" zitiert in ihrer Onlineausgabe den Polizeipräsidenten der Stadt, Dieter Kroll, mit den Worten: "Aus den äußeren Merkmalen der Leiche ist nicht abzuleiten, was passiert ist. Es besteht ein Anfangsverdacht auf einen unnatürlichen Tod. Die Mordkommission ermittelt." Nähere Informationen soll jetzt eine Obduktion erbringen, die Ergebnisse sollen laut Polizei voraussichtlich noch in dieser Woche vorliegen.

Unter den Mitbewohnern des jungen Mannes gibt es offenbar die Vermutung, dass der Flüchtling gewaltsam zu Tode gekommen sein könnte. Das schreibt Mekonnen Mesghena, ein Mitarbeiter der Heinrich-Böll-Stiftung, in einem Eintrag auf Facebook. Demnach habe der Flüchtling am Montagabend gegen 20 Uhr seine Unterkunft verlassen, um einzukaufen, sein Handy habe er zuhause gelassen. "Die Freund*innen und Mitbewohner*innen von Khaled I. gehen von gewaltsamer Tötung aus, weil sie seine Leiche blutüberströmt und mit sichtbaren Verletzungen vorgefunden haben", schreibt Mesghena.

Auf Tagesspiegel-Nachfrage sagte Mesghena, die Flüchtlinge hätten ihn kontaktiert, damit ihre Sicht auf die Dinge publik wird. Er habe mit drei Mitbewohnern des 20-Jährigen gesprochen, diese hätten ihm die Situation "sehr kohärent und glaubwürdig" geschildert. Nach Aussagen der Flüchtlinge habe es bei dem Vorfall dem Augenschein nach "definitiv eine Gewalteinwirkung" gegeben. "Dass er vor seiner Haustür stürzt und stirbt, ist für seine Freunde nicht plausibel", sagte Mesghena.

Die Polizei in Dresden wollte sich dazu nicht näher äußern. "Wir kommentieren keine Facebookeinträge", sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Asylbewerberheim wird nicht eingerichtet - auf Druck der Straße?

In Dresden wird unterdessen das Hotel "Prinz Eugen" nicht zum Asylbewerberheim umgebaut. Als Begründung nannte der Verwalter laut "Sächsischer Zeitung" massiven Widerstand "aus der Bevölkerung und dem näheren Umfeld". Zuvor hatte es heftige Kritik an dem Projekt gegeben. Auch kam es zu Schmierereien und Gewaltdrohungen in sozialen Netzwerken.

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