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Bush-Schelte: "Gefährlichster Fehler seit Vietnam"

Nach der Vorstellung seiner künftigen Irak-Strategie sieht sich US-Präsident George W. Bush wachsender Kritik aus der eigenen Partei ausgesetzt.

Washington - Der republikanische Senator Chuck Hagel kritisierte Bushs Rede als "gefährlichsten außenpolitischen Fehltritt seit Vietnam". Während einer Anhörung des US-Senats, bei der Außenministerin Condoleezza Rice die neue Strategie erläuterte, sagte Hagel: "Diese Strategie weist gefährlich in die falsche Richtung und wird Amerika tiefer in einen nicht bezwingbaren Sumpf treiben." Auch die Demokraten nutzten die Sitzung für scharfe Kritik an Bush. Der Vorsitzende des Senatsausschusses für Auswärtiges, Joseph Biden, bezeichnete Bushs Plan als "tragischen Fehler".

Der renommierte Außenpolitiker Hagel ist nicht der erste republikanische Senator, der sich gegen die von Bush angekündigte Aufstockung der Truppen im Irak wendet. So haben sich bereits die moderaten Republikaner Gordon Smith und Susan Collins sowie der Senator Sam Brownback vom konservativen Parteiflügel gegen die Pläne gewandt. Die Kritik innerhalb der Partei an Bush dürfte nicht zuletzt auf wahltaktischen Erwägungen beruhen: Viele Senatoren und Abgeordnete des Repräsentantenhauses stehen 2008 zur Wiederwahl an. Bush hingegen muss sich bei seiner Politik nicht von solchen Überlegungen leiten lassen: Er darf 2008 nicht mehr kandidieren, weil er bis dahin zwei Amtszeiten absolviert hat.

Rice sagte bei der Anhörung, die irakische Regierung unter Nuri el Maliki sei gewissermaßen "auf Bewährung" im Amt. Sie habe Maliki getroffen und seine "Entschlossenheit" gesehen. "Ich denke, er weiß, dass seine Regierung in gewisser Weise auf Bewährung ist." Die Mission der USA sei aber klar, bekräftigte Rice die Unterstützung für Maliki: "Den Irakern helfen." (tso/AFP)

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