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Politik: Geiseldrama auf Jolo: Militär setzt erstmals Bomber-Flüge auf ein

Das philippinische Militär verstärkt den Druck auf die Moslemextremisten auf der Insel Jolo, um eine friedliche Lösung der seit 104 Tagen andauernden Geiselkrise zu erreichen. Zum ersten Mal kreisten am Freitag zwei Bombenflugzeuge vom Typ OV-10 für 30 Minuten über der Stadt Talipao, in deren Umkreis die Abu-Sayyaf-Guerilla ihre verbliebenen 17 Geiseln festhält.

Das philippinische Militär verstärkt den Druck auf die Moslemextremisten auf der Insel Jolo, um eine friedliche Lösung der seit 104 Tagen andauernden Geiselkrise zu erreichen. Zum ersten Mal kreisten am Freitag zwei Bombenflugzeuge vom Typ OV-10 für 30 Minuten über der Stadt Talipao, in deren Umkreis die Abu-Sayyaf-Guerilla ihre verbliebenen 17 Geiseln festhält. Ein Polizeisprecher sprach von "Überzeugungsflügen". "Es ist eine Demonstration der (militärischen) Macht."

Die Streitkräfte planten ferner, ein Bataillon von Elitesoldaten nach Jolo zurückzuverlegen. 400 Soldaten stehen bereits an Kontrollposten rund um Talipao und der Nachbarstadt Patikul bereit. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden nach der jüngsten Serie von Bombenanschlägen und Morden verschärft. Auch weitere Geiselnahmen, wie die kürzliche Entführung von drei Bauarbeitern durch eine Splittergruppe der Abu Sayyaf, sollen damit verhindert werden.

Die Entführer verlangten unterdessen auch Finanzhilfe für den Aufbau einer Mango-Plantage. Dies teilte der Chefunterhändler der philippinischen Regierung, Aventajado, in einem Rundfunkinterview mit. Demnach könnten in den nächsten Tagen einige Geiseln freigelassen werden, wenn der Anführer der Abu-Sayyaf-Gruppe, "Kommandant Robot", Hilfe für eine Obstplantage auf einem seiner Grundstücke auf der Insel Jolo bekommt. Zunächst habe er Orangen anbauen wollen, jetzt Mangos. Die Zahlung von Lösegeld lehnte Aventajado abermals ab. "Die Politik unserer Regierung ist es, kein Lösegeld zu bezahlen. Ich habe keine andere Wahl, als mich daran zu halten."

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