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Politik: Grüne müssen von jungen Leuten lernen und die Partei für diese attraktiver machen

Der mögliche künftige Grünen-Parteichef Fritz Kuhn will seine Partei durch stärkeres Engagement in der Bildungs- und Forschungspolitik für junge Menschen attraktiver machen. "Wenn wir es nicht schaffen, aus der Falle der Ein-Generation-Partei herauszukommen, dann geht es uns in der Zukunft nicht so gut", sagte Kuhn am Dienstag im Deutschlandfunk.

Der mögliche künftige Grünen-Parteichef Fritz Kuhn will seine Partei durch stärkeres Engagement in der Bildungs- und Forschungspolitik für junge Menschen attraktiver machen. "Wenn wir es nicht schaffen, aus der Falle der Ein-Generation-Partei herauszukommen, dann geht es uns in der Zukunft nicht so gut", sagte Kuhn am Dienstag im Deutschlandfunk. Seiner Ansicht nach stören sich junge Leute häufig auch an der Art, wie die Grünen bestimmte Fragen angehen. "Zum Beispiel sind viele junge Menschen viel pragmatischer, als manche Grüne das in der Vergangenheit waren", begründete der bisherige Landes-Fraktionschef in Baden-Württemberg die herben Verlusten seiner Partei bei Jungwählern in den vergangenen Monaten. "Wir Grünen wollen auch von den jungen Leuten lernen und nicht nur sagen, was immer schon richtig war", fügte Kuhn hinzu.

Mehrere führende Grünen-Politiker begrüßten unterdessen die Entscheidung Kuhns sowie der Berliner Landes-Fraktionschefin Renate Künast, sich auf dem Bundesparteitag im Juni in Münster um die Ämter der beiden gleichberechtigten Parteivorsitzenden zu bewerben. Ihre Kandidatur stärke die Partei, sagte NRW-Bauminister Michael Vesper im Deutschlandradio Berlin. Jetzt sei es notwendig, "einen Vorstand zu wählen, der führen will".

Kuhn und Künast hatten am Montag bekannt gegeben, dass sie kandidieren wollen, obwohl sie nach der Grünen-Satzung im Fall ihrer Wahl ihre Landtagsmandate aufgeben müssen. Dies hatten beide zuvor abgelehnt. Eine Lockerung der Trennung von Amt und Mandat hatte auf dem Parteitag Mitte März in Karlsruhe aber nicht die erforderliche Mehrheit erhalten. Bereits zuvor hatte auch die derzeitige Grünen-Parteichefin Antje Radcke angekündigt, sie wolle erneut kandidieren. Auch Radcke hatte es aber begrüßt, dass sich Kuhn und Künast zur Wahl stellen wollen.

Radcke sagte im Südwestrundfunk, bei der Neuwahl der Grünen-Spitze müsse nicht unbedingt der traditionelle Flügelproporz von Linken und Realos eingehalten werden. Dies wurde als Hinweis darauf gewertet, dass sich Radcke auch eine neue weibliche Doppelspitze mit Künast vorstellen könnte, die wie sie der Parteilinken zugerechnet wird. Die bisherige zweite Parteichefin Gunda Röstel tritt nicht erneut an. Radcke sprach sich dafür aus, nach dem Ausscheiden der Sächsin Röstel eine andere ostdeutsche Grünen-Politikerin in den auf sechs Mitglieder erweiterten Bundesvorstand zu wählen.

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