Somalia: Heftige Gefechte in Mogadischu
In Mogadischu haben sich Aufständische schwere Kämpfe mit somalischen und äthiopischen Soldaten geliefert. Zahlreiche Menschen wurden getötet, Hunderte flohen aus der somalischen Hauptstadt.
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Mogadischu/Nairobi - In der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind nach Augenzeugenberichten äthiopische Panzer aufgefahren, um ein Quartier somalischer Regierungssoldaten zu verteidigen. Die Zahl der Opfer der zweitägigen Kämpfe sei auf mindestens 22 gestiegen, berichtete die somalische Nachrichtenagentur Shabelle. Nach Angaben von Krankenhäusern wurden mindestens 150 Menschen verletzt. Es sind die schlimmsten Kämpfe seit der Einnahme der Stadt durch Soldaten der Übergangsregierung und ihre äthiopischen Verbündeten.
Am Vortag hatte eine aufgebrachte Menschenmenge Leichen von Soldaten in Brand gesetzt durch die Straßen geschleift. Shabelle veröffentlichte Fotos, auf denen die geschändete Leiche eines angeblich äthiopischen Soldaten zu sehen ist. Die Auseinandersetzungen griffen auch auf den bislang weitgehend ruhigen Norden der somalischen Hauptstadt über.
Hunderte von Einwohnern aus Mogadischu flohen aus der Stadt. Seit Beginn des Jahres sind bereits etwa 40.000 Menschen aus Mogadischu geflohen. Die afrikanische Friedensmission besteht derzeit nur aus einigen Hundert ugandischen Soldaten, die bereits mehrfach Ziel von Angriffen wurden. Der Vorsitzende des AU-Sicherheitsrates Said Djinnit appellierte an die afrikanischen Länder, mehr Truppen für die Friedensmission zur Verfügung zu stellen. Am 16. April sollen etwa 300 Delegierte in einer nationalen Versöhnungskonferenz über eine Friedenslösung für das vom Bürgerkrieg zerrüttete Land am Horn von Afrika beraten. (tso/AFP/dpa)
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