
© dpa/Soeren Stache
Herfried Münkler im Gespräch: „Man muss eine strukturelle Unterlegenheit des Westens einräumen“
Es gebe keinen Hüter der Ordnung und des Völkerrechts mehr, sagt der Politikwissenschaftler Herfried Münkler. Was geschieht, wenn die Trennlinien zwischen Krieg und Frieden unscharf werden?
Stand:
Herr Münkler, vor wenigen Wochen hat Friedrich Merz im Hinblick auf Russland gesagt: „Wir sind nicht im Krieg, aber wir sind auch nicht mehr im Frieden.“ Führt Russland nicht schon längst einen unerklärten Krieg gegen uns?
Im klassischen Völkerrecht war die Trennlinie zwischen Krieg und Frieden messerscharf: Darauf hat im Prinzip die internationale Ordnung seit dem Ende des Dreißigährigen Krieges beruht. Es gab freilich immer wieder Staaten, die versucht haben, Krieg zu führen ohne Kriegserklärung, aber das blieb die Ausnahme.
- showPaywall:
- true
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- true