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Hintergrund: Das Massaker von Dudschail

Saddam Hussein und sieben Mitangeklagte müssen sich zunächst für ein Massaker in dem schiitischen Ort Dudschail verantworten.

Bagdad - Dort scheiterte 1982 ein Attentat auf den Präsidenten, das als Rache für die Ermordung des Geistlichen Ajatollah Muhammed Bakr al-Sadr durch das Regime geplant war. Zahlreiche Männer wurden direkt nach dem Angriff von Saddams Begleitern erschossen. Einige Verschwörer entkamen.

Als Strafe für den Anschlag ließ Saddam Dudschail bombardieren und Plantagen zerstören, die für die Einwohner Lebensgrundlage waren. 143 Männer und Jugendliche wurden später hingerichtet. Hunderte von Einwohnern - Männer, Frauen, Kinder und sogar Greise - kamen in das berüchtigte Nugra Salman Gefängnis, eine der schlimmsten Haftanstalten des Landes. Viele von ihnen starben durch die unmenschlichen Haftbedingungen, andere überlebten die Folter nicht.

Die Tatsache, dass es Dokumente zu den Hinrichtungen und Zeugenaussagen von Überlebenden gibt, ist auch ein Grund, weshalb über die Ereignisse von Dudschail zuerst verhandelt wird. Unter anderem wird einer der Attentäter, Faris Dschasim al-Amin, aussagen, dem die Flucht gelungen war. (tso/dpa)

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