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Zuversichtlich: Eine Aktion von Klimaschützern am Strand con Cancún.

© dpa

Nach dem Klimagipfel: Hoffnung auf die nächsten Treffen

Auf Cancún folgt weltweit eine Reihe weiterer wichtiger Klimakonferenzen. Das Ergebnis vom Gipfel in Mexico nährt dabei die Hoffnung auf neue Fortschritte beim Klimaschutz.

Nachdem der Klimagipfel im mexikanischen Cancún am Samstagmorgen mit einem überraschend positiven Ergebnis geschlossen hat, gibt es jetzt Hoffnung, dass die nächsten Gipfeltermine, anders als das Treffen von Kopenhagen vor einem Jahr, wieder Fortschritte im Klimaschutz bringen könnten.

Die Vertreter von 193 Staten hatten am Samstag nach einer langen Nachtsitzung erstens beschlossen, den Anstieg der globalen Temperatur auf zwei Grad über dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Außerdem wird ein „Grüner Klimafonds“ eingerichtet, den die Industrieländer ausstatten und der in armen Ländern Klimaschutz voranbringen und Investitionen anstoßen soll, damit sie sich an die Folgen des Klimawandels anpassen können. Viele Fragen bleiben jedoch vorerst offen. Insbesondere über ein umfassendes Klimaschutzabkommen wurde nicht entschieden.

Voraussichtlich im Frühjahr 2011 will die Europäische Union erneut über ihr Ziel beraten, ihren Treibstoffausstoß zu reduzieren. Dabei geht es darum, ob die bisher geltende Minderung um 20 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 bis 2020 auf minus 30 Prozent verschärft wird.

Die nächste UN-Klimakonferenz ist vom 28. November bis 9. Dezember 2011 im südafrikanischen Durban geplant. Dort soll es um ein neues Klimaschutzabkommen gehen, mindestens aber um weitere Ziele für die Minderung von Emissionen.

Große Bedeutung für den Klimaschutz könnte der Weltnachhaltigkeitsgipfel im Mai 2012 in Rio de Janeiro haben. 20 Jahre nach dem ersten Nachhaltigkeitsgipfel am gleichen Ort sollen sich in Rio erneut die Staats- und Regierungschefs der Welt versammeln. Dabei könnte es auch um die Gründung einer zentralen UN-Umweltorganisation Uneo gehen.

Mit Teilaspekten des Klimaschutzes, besonders dem Waldschutz, befasst sich auch die UN-Biodiversitätskonferenz im Oktober 2012 in Indien.

Ende 2012 steht dann wieder die jährliche UN-Klimaschutzkonferenz auf der Tagesordnung, voraussichtlich in Katar oder in Südkorea.

Ergänzt werden die UN-Treffen jeweils durch Vorbereitungstreffen auf Beamtenebene sowie meist auch informelle Konsultationen auf Ministerebene. Wichtig für den Klimaschutz können auch die regelmäßigen Spitzentreffen der G-8- und G-20-Staaten werden.

Die sonst eher kritischen Umweltorganisationen lobten am Wochenende das Ergebnis von Cancún. Jetzt sei der Fortgang des UN-Klimaschutzprozesses gesichert, sagte der Politische Direktor von Germanwatch, Christoph Bals. Dabei müsse dann allerdings beim Treibhausgasausstoß nachgebessert werden. Auch Greenpeace sprach von „wichtigen Schritten vorwärts“. Die Organisation Oxfam nannte die Beschlüsse ein Signal von Ernsthaftigkeit. Der Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, äußerte sich erfreut darüber, dass verlorenes Vertrauen zumVerhandlungsprozess zurückgewonnen sei. Cancún markiere aber lediglich eine Atempause. (AFP/dpa)

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