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Volksverhetzung: Holocaust-Leugner zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt

Der Holocaust-Leugner Germar Rudolf ist wegen Volksverhetzung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Chemiker hatte ein Gutachten erstellt, in dem er versuchte den Holocaust zu widerlegen.

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Mannheim - Der 42 Jahre alte Chemiker hatte den Massenmord an den Juden in der NS-Zeit auch beim Auftakt des Prozesses vor dem Mannheimer Landgericht im November bestritten und als "gigantischen Betrug" bezeichnet. Laut Anklage hat Rudolf im Internet und in einem Buch "bewusst der historischen Wahrheit zuwider" den Völkermord systematisch geleugnet und verharmlost.

Mit dem Urteil folgte das Gericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte sich beim Strafmaß nicht festgelegt. Bereits im Februar hatte das Landgericht Mannheim den Holocaust-Leugner Ernst Zündel zur Höchststrafe von fünf Jahren Haft wegen Volksverhetzung verurteilt.

Das nach ihm benannte Rudolf-Gutachten, in dem der Chemiker die Massenvergasung von Juden leugnet, hatte dem Mann die Kündigung beim Stuttgarter Max-Planck-Institut eingebracht. Außerdem wurde Rudolf deshalb bereits 1995 vom Landgericht Stuttgart zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Nach der Urteilsverkündung war er untergetaucht. Im November 2005 wurde er aus den USA nach Deutschland abgeschoben und in Haft genommen. (tso/dpa)

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