Politik: Hundt: 35-Stunden-Woche war ein Fehler
Berlin Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, empfindet die 35-Stunden-Woche als historischen Irrtum. „Die Arbeitszeitverkürzung in Deutschland war einer der größten tarifpolitischen Fehler, die wir begangen haben“, sagte er dem Tagesspiegel.
Berlin Dieter Hundt, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, empfindet die 35-Stunden-Woche als historischen Irrtum. „Die Arbeitszeitverkürzung in Deutschland war einer der größten tarifpolitischen Fehler, die wir begangen haben“, sagte er dem Tagesspiegel. Künftig müssten sich Arbeitnehmer wieder auf längere Arbeitszeiten einstellen.
Hundt forderte ein „schlüssiges“ Konzept und kritisierte „zum Teil abstruse Vorschläge“, die „Woche für Woche“ unterbreitet würden. Einen neuen Beitrag in dieser Debatte lieferte der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, in der „Bild am Sonntag“ mit der Forderung, künftig Raucher- und Teepausen von Lohn- und Gehalt abzuziehen, um so die Arbeitskosten zu senken. In Berlin fielen die Reaktionen auf Walters Vorschlag zurückhaltend aus. Der SPD-Wirtschaftsexperte Rainer Wend wies darauf hin, bezahlte Pausen seien Gegenstand von Tarifverträgen: „Das ist Sache der Tarifparteien, nicht der Politik.“ Der SPD-Arbeitsmarktpolitiker Klaus Brandner meinte, es könne also sogar die Produktivität fördern, wenn ein Raucher eine Zigarettenpause einlegen dürfe.
CSU-Wirtschaftsexperte Johannes Singhammer betonte, in diesen Bereich solle sich die Politik nicht einmischen. Eine betriebliche Regelung dürfe aber „nicht zur Benachteiligung der Nichtraucher“ führen. Ein Sprecher der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nannte Walters Vorschlag „abwegig“. alf/ce/cir
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