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„In jeder Lebensphase die vollumfängliche Medizin?“: Klinikchef will Leistungskürzungen für über 80-Jährige
Wo kann angesichts hoher Gesundheitskosten gespart werden? Der Chef eines großen Klinikkonzerns macht einen altbekannten, aber provokanten Vorschlag.
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In der Diskussion um eine Reduzierung der hohen Gesundheitskosten stellt der Chef der Klinikengruppe Sana bestimmte Leistungen für betagte Menschen infrage. „Müssen wir in jeder Lebensphase, ich rede von 80 aufwärts, die vollumfängliche Medizin zukommen lassen wie Implantate, Hüfte, künstlicher Knieersatz?“, fragte der Vorstandsvorsitzende Thomas Lemke im Podcast „Table.Today“.
In den meisten anderen Ländern der Welt würden medizinische Leistungen ab einem bestimmten Alter nur bei Eigenbeteiligung angeboten.
Kein neuer Vorschlag
Der Vorstoß erinnert an den früheren Vorsitzenden der Jungen Union, Philipp Mißfelder. Der mittlerweile verstorbene Mißfelder hatte im Jahr 2003 Empörung mit der Frage ausgelöst, ob 85-Jährige noch auf Kosten der Solidargemeinschaft künstliche Hüftgelenke bekommen sollten.
Lemke schlug außerdem ein Bonus-Modell vor, um die Zahl von Arztbesuchen in Deutschland zu verringern. So könnten Versicherte etwa 100 bis 200 Euro pro Jahr erstattet bekommen, wenn sie nur zwei Mal oder weniger zum Arzt gehen, regte der Chef des Klinikkonzerns vor. (dpa)
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