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Mossul: Irakischer Soldat erschoss US-Militärs - grundlos?

Ohne Grund soll ein irakischer Soldat auf eine Gruppe US-Militärs gefeuert haben. Das behauptet die amerikanische Seite. Irakische Augenzeugen wollen etwas anderes gesehen haben.

Ein irakischer Soldat hat in der nordirakischen Stadt Mossul nach Angaben der US-Armee ohne jeden Anlass zwei amerikanische Soldaten erschossen und sechs weitere verletzt, bevor er selbst im Kugelhagel umkam. Irakische Augenzeugen berichteten dagegen, der muslimische Iraker sei wütend geworden, weil sich die Amerikaner über seine Art zu beten lustig gemacht hätten.

Ein Sprecher der US-Armee in Bagdad erklärte am Donnerstag auf Anfrage, die Soldaten hätten am Mittwoch in Mossul im Innenhof eines Gebäudes gewartet, in dem sich US-Offiziere zu einer Besprechung mit irakischen Offizieren aufgehalten hätten. Der Soldat sei in den Hof eingedrungen und habe sofort auf die Amerikaner geschossen. Acht Soldaten seien angeschossen worden, zwei von ihnen starben kurz darauf. Erst dann gelang es einem Amerikaner, den Soldaten zu erschießen.

Ausgelacht für sein Gebet

"Die US-Soldaten haben sich mit dem irakischen Soldaten weder unterhalten noch auf andere Art und Weise kommuniziert, bevor sie ermordet wurden", betonte der Sprecher. Er widersprach damit Berichten der Augenzeugen, die erklärten, er habe die Amerikaner getötet, nachdem diese während seines Gebetes gelacht hätten.

Die irakischen Sicherheitskräfte hatten zunächst von vier Toten gesprochen. Laut US-Armee schwebte von den sechs Verletzten aber am Donnerstag keiner in Lebensgefahr. Die 400 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Stadt Mossul zählt zu den Hochburgen der Al-Qaida-Terroristen im Irak. (mpr/dpa)

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