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Auch in der bayerischen Jugendorganisation der Grünen handelt der dortige Bundesvorstand.

© dpa/Philipp von Ditfurth

Update

Jugendorganisation zerfällt: Auch Vorstand der Grünen Jugend in Bayern und Niedersachsen tritt aus

Gerade erst hat der Bundesvorstand der Grünen Jugend seinen geschlossenen Austritt angekündigt. Nun ziehen die Verantwortlichen in Bayern und Niedersachsen nach.

Stand:

Nach dem Bundesvorstand der Grünen Jugend hat in Bayern auch der gesamte Landesvorstand der Jugendorganisation den Austritt angekündigt. Alle acht Vorstandmitglieder wollten aus der Jugendorganisation austreten, sagte die bayerische Landesvorsitzende der Grünen, Eva Lettenbauer, auf Anfrage. Die „Augsburger Allgemeine“ hatte darüber berichtet.

„Die Grüne Jugend ist und bleibt aber unser kritischer und meinungsstarker Jugendverband“, unterstrich Lettenbauer. Die Vorstandmitglieder werden laut Lettenbauer die Geschäfte bis zur ohnehin geplanten Neuwahl des Vorstands Ende November organisatorisch weiterführen. „Es stehen schon viele junge Menschen bereit, die Lust haben, weiter in der Grünen Jugend aktiv zu sein“, sagte Lettenbauer.

Auch in Niedersachsen zieht sich die Doppelspitze zurück. Das erklärten Rukia Soubbotina und David Christner „aufgrund von unüberwindbaren Widersprüchen“ mit der Partei.

27.09.24

„Wir haben in den letzten Jahren wiederholt sehen müssen, wie die Grünen immer weiter davon abrücken, die soziale Frage in den Mittelpunkt zu stellen“, sagte Soubbotina. Als Beispiele nannte sie das Mittragen von Bürgergeldsanktionen, Verschärfungen des Asylrechts und das Ausbleiben von „Antworten auf die Wohnungskrise“.

Soubbotina und Christner wollen die Grüne Jugend und die Grünen nach der nächsten Landesmitgliederversammlung vom 8. bis 10. Oktober verlassen.

Auch eine Hamburger Abgeordnete tritt aus

Die Hamburger Grünen-Abgeordnete Ivy May Müller machte ihren Parteiaustritt ebenfalls öffentlich. Sie wolle auch die Fraktion der Grünen in der Hamburgischen Bürgerschaft verlassen und sich als Parteilose der Linksfraktion anschließen, teilte sie mit. In einer Erklärung heißt es: „Ich werde nicht länger für eine Politik der Grünen geradestehen, die Abstiegsängste nicht ernst nimmt und die großen sozialen Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft nicht angeht.“

Am späten Mittwochabend war bekannt geworden, dass der Bundesvorstand der Grünen Jugend aus Protest gegen den Kurs der Grünen geschlossen aus der Partei austreten und einen neuen linken Jugendverband gründen will.

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Der Vorstand werde seine Amtsgeschäfte bis zum Bundeskongress der Grünen Jugend vom 18. bis 20. Oktober in Leipzig gewissenhaft zu Ende führen, die Wahl des neuen Bundesvorstands ermöglichen und danach auch aus der Grünen Jugend austreten, hieß es in einem Brief an die Partei- und Fraktionsführung.

Kurz zuvor hatte der komplette Bundesvorstand der Partei mit den Co-Vorsitzenden Omid Nouripour und Ricarda Lang an der Spitze seinen Rücktritt für Mitte November angekündigt. Dann soll auf dem Bundesparteitag in Wiesbaden ein neuer Vorstand gewählt werden, der die Grünen in den Bundestagswahlkampf führen soll. Die Parteispitze zieht damit die Konsequenz aus den Misserfolgen der Grünen bei den jüngsten Wahlen. „Es braucht einen Neustart“, sagte Nouripour in Berlin. (dpa)

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