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Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki

© dpa/Federico Gambarini

Kein Abendmahl für Protestanten: Kardinal Woelki macht einen großen Schritt zurück

Der Kölner Kardinal Woelki revoltiert gegen das Abendmahl für Protestanten. Dass er Rom um Hilfe bittet, ist ein doppelter Affront. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Friedhard Teuffel

Die katholischen Bischöfe gehen gerade nicht besonders brüderlich miteinander um. Der Kölner Kardinal Woelki hat mit sechs anderen Bischöfen Rom um Hilfe gebeten, um einen Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz aushebeln zu lassen.

Die Bischöfe hatten sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, dass in konfessionsverschiedenen Ehen auch der protestantische Partner das Abendmahl empfangen dürfe. Woelkis Vorgehen ist in doppelter Hinsicht ein Affront.

Woelkis Zerwürfnis mit Marx wird immer deutlicher

Zum einen formal, weil er sich gegen das eigene Gremium und dessen Vorsitzenden Kardinal Marx stellt – Woelkis Zerwürfnis mit ihm tritt immer offener zutage.

Zum anderen inhaltlich, denn in einer Ehe mit einem katholischen Partner hat sich der protestantische Partner unter Umständen sogar dafür entschieden, gemeinsame Kinder katholisch erziehen zu lassen.

Während die Bischofskonferenz 2017 das Abendmahl für wiederverheiratete, also „in Sünde lebende“, Katholiken öffnete, sollen nun Protestanten generell ausgeschlossen bleiben.

Nach dem Reformationsjahr ist das ein Rückschritt. Woelki und seine sechs Kollegen halten ihre Kirche mit straffem Zügel auf Abstand zu einer lebenspraktischen Wirklichkeit.

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