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In jamaikanischen Radios soll künftig keine Musik mehr laufen, in denen es um Drogen oder Waffen geht.

© picture alliance/dpa / dpa/Patrick Pleul

„Kein akzeptierter Teil der Kultur“: Jamaika verbietet Musik über Drogen und Waffen im Radio

Es gehe um „Anstand und Standards“, sagt der zuständige Minister. Musiker wie der Grammy-Preisträger Stephen „Di Genius“ McGregor kritisierten das Verbot.

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Jamaika hat die Verbreitung von Musik und Videos untersagt, die kriminelle Aktivitäten verherrlichen. Bei dem Beschluss der unabhängigen Kommission für Rundfunk und Fernsehen gehe es um „Anstand und Standards“, sagte am Donnerstag der für Information zuständige Minister, Robert Morgan.

Die Meinungsfreiheit werde dadurch nicht eingeschränkt. Musiker wie der Grammy-Preisträger Stephen „Di Genius“ McGregor kritisierten das Verbot.

Die Aufsichtsbehörde untersagte unter anderem die Verbreitung von Songs, die Drogenkonsum oder illegalen Waffenbesitz feiern. Diese Inhalte könnten den falschen Eindruck erwecken, dass Kriminalität ein akzeptierter Bestandteil der jamaikanischen Kultur sei, hieß es in dem Beschluss.

Sie könnten zudem illegale Aktivitäten unter beeinflussbaren Jugendlichen normalisieren. Jamaika hat seit Jahren eine der höchsten Mordraten der Welt.

„Niemand aus der jüngeren Generation hört im Jahr 2022 noch freiwillig Radio. Meiner Meinung nach soll die Maßnahme nur zeigen: Schau, wir tun etwas“, schrieb der in Jamaika geborene Di Genius auf Twitter. Solche Maßnahmen seien unwirksam. (dpa)

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