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Kinder über ihre Rechte aufklären? Das sieht die AfD kritisch.

© picture alliance/dpa/Daniel Karmann

Exklusiv

Kinderhilfswerk warnt: „Zahlreiche Vorschläge der AfD gefährden das Wohl von Kindern“

Vor dem Parteitag der AfD am Wochenende kritisiert Terre des Hommes die Politik der Partei. Sie würde die Rechte von Kindern einschränken.

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Das Kinderhilfswerk Terre des Hommes warnt vor dem politischen Programm, das die AfD am Wochenende beschließen will. Dem Tagesspiegel sagte der Vorstandssprecher von Terre des Hommes, Joshua Hofert: „Zahlreiche Vorschläge der AfD gefährden das Wohl von Kindern.“

Würde die AfD ihre Pläne durchsetzen, sollten zum Beispiel etliche Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf die Regelschule verlassen, argumentierte Hofert. „Das ist ein Angriff auf Chancengleichheit und Inklusion. Als Kinderrechtsorganisation stehen wir für ein Bildungssystem, das alle Kinder mitnehmen soll“, so Hofert.

Der Vorstandssprecher fügte hinzu: „Indem die AfD den menschengemachte Klimawandel in Frage stellt, versperrt sie Kindern den Zugang zu einem der wichtigsten Zukunftshemen. Kinder brauchen Wissen und klimapolitisches Handeln, keine Ideologie der Ignoranz.“

Kinderrechte werde „ad absurdum geführt“

Als „besonders unmenschlich“ bezeichnete Hofert die Pläne der AfD für geflüchtete Kinder in Form von eingeschränktem Familiennachzug und Auslagerung von Asylverfahren. „Geflüchtete Kinder gehören zu den verletzlichsten Gruppen in unserer Gesellschaft. Sie brauchen Stabilität und Geborgenheit – keine Anfeindungen und weitere Einschränkungen ihrer Rechte.“

In ihrem Leitantrag behauptet die AfD zudem, dass Kinder gegen Eltern ausgespielt würden, indem erstere etwa über ihre Rechte aufgeklärt werden. „Diese Haltung führt die Kinderrechte ad absurdum“, so Hofert. Kinderrechte schafften die Basis für ein selbstbestimmtes Leben und sicherten die Rahmenbedingungen kindlicher Entwicklung.

Auch Beteiligung und Selbstbestimmung von Kindern müssten gewahrt bleiben. „Daher appelliere ich an alle demokratischen Parteien, dass diese wertvollen Aspekte menschlichen Lebens gewahrt und verteidigt werden“, so Hofert.

Die AfD trifft sich am Wochenende im sächsischen Riesa zu einem Parteitag. Dabei soll Alice Weidel als Kanzlerkandidatin bestätigt und das Wahlprogramm der Partei beschlossen werden. Außerdem will die AfD ihre Jugendorganisation, die Junge Alternative, enger an die Partei anbinden.

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