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Abgelehnte Asylbewerber auf dem Weg zum Flughafen.

© picture alliance / Sebastian Wil

Ausreisepflichtige Ausländer: Knapp 65.000 Abschiebungen scheitern an fehlenden Reisedokumenten

Immer mehr Menschen können nicht aus Deutschland abgeschoben werden, weil sie keine Reisedokumente haben. Die Zahl dieser Fälle steigt stark.

Die Zahl abgelehnter Asylbewerber und Migranten ohne Aufenthaltsrecht, die mangels Reisedokumenten nicht in ihre Heimat abgeschoben werden können, hat laut Medienberichten vom Montag zugenommen. "Tendenziell ist die Anzahl der Ausreisepflichtigen, deren Duldung auf fehlenden Reisedokumenten beruht, im Verlauf des Jahres 2017 kontinuierlich angestiegen", heißt es laut Zeitungen der Funke-Mediengruppe in einem internen Lagebericht des Bundesinnenministeriums.

Demnach seien Ende 2017 insgesamt knapp 65.000 Personen in Deutschland geduldet worden, weil keine Reisedokumente oder Passersatzpapiere aus dem Herkunftsland vorlägen. Ende 2016 habe diese Zahl noch bei gut 38.000 gelegen. Das entspricht einem Plus von knapp 71 Prozent.

Vor allem bei Menschen aus Indien und Pakistan unterlassen deutsche Behörden den Zeitungen zufolge eine Abschiebung in die Heimat, weil Papiere fehlen. So waren Ende 2017 laut Ministeriumsbericht 5743 Personen aus Indien aus diesem Grund in Deutschland geduldet, 4943 aus Pakistan, 3915 aus Afghanistan und 3828 aus Russland.

Bei fast 3800 Menschen sei die Staatsangehörigkeit für die deutschen Behörden "ungeklärt". Dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zufolge gab es 2017 rund 26.000 Abschiebungen nach 28.000 im Vorjahr. (Reuters)

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