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Regulierung: Koalition will Regeln für Manager verschärfen

Künftig sollen Vorstandsmitglieder von Unternehmen mit ihrem Gehalt für Schäden einstehen. Über eine Begrenzung der Manager-Vergütung wird weiter gestritten.

Die Große Koalition will die geplanten neuen Regeln für Manager noch weiter verschärfen. Darauf verständigten sich am Donnerstag die Vertreter der Fraktionen von CDU/CSU und SPD in Berlin. So sollen Vorstandsmitglieder künftig nicht mehr alle Schäden auf Versicherungen abwälzen können, sondern dafür mit maximal einem Jahresgehalt selbst einstehen.

Der stellvertretende Unionsfraktionschef Wolfgang Bosbach (CDU) sagte: "Wir wollen über den bisherigen Gesetzentwurf hinausgehen." Sein SPD-Kollege Joachim Poß verwies darauf, dass es weiter Uneinigkeit in einzelnen Fragen gebe. So sei die Union nicht bereit, eine indirekte Begrenzung der Managervergütung über das Steuerrecht mitzutragen. Die Union habe es auch abgelehnt, eine Börsenumsatzsteuer einzuführen.

Die Runde einigte sich auch grundsätzlich, die Zahl der Aufsichtsratsmandate neu zu begrenzen, die ein Manager übernehmen darf. Nach Angaben von Poß ist daran gedacht, die Höchstzahl der Mandate von bisher zehn auf fünf zu begrenzen. Außerdem sollen erfolgsabhängige Bestandteile der Managervergütung - die sogenannten Boni - erst nach dem Ausscheiden des Managers aus der Firma ausgezahlt werden können.

Aktionärsschützer begrüßen die angestrebte Verschärfung. "Wir freuen uns, dass die Politik Nägel mit Köpfen macht", sagte Marco Cabras, Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), dem Tagesspiegel. Dass Manager künftig auch persönlich für Managementfehler haften sollen, sei "völlig okay", betonte Cabras. Auch die Verbesserung des Verbraucherschutzes bei der Anlageberatung sei richtig. "Die Banken müssen stärker in die Haftung genommen werden", sagte Cabras. Dagegen könnte die geplante Wartezeit von zwei Jahren für den Wechsel vom Vorstand in den Aufsichtsrat problematisch sein, gab der Aktionärsschützer zu bedenken. "Ein Teil der Expertise, die der Vorstand aufgebaut hat, geht in dieser Zeit verloren." (dpa/Tsp)

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