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Wasserdampf steigt aus dem Kühlturm eines Atomkraftwerks in Deutschland

© Armin Weigel/dpa

Naturschutzbund warnt vor verstärktem AKW-Einsatz: „Kohle, Atom und Gas sind schlicht nicht krisenfest“

Die zunehmende Wasserknappheit gefährde die konventionelle Stromerzeugung, warnt der Naturschutzbund (Nabu). Er fordert den Umstieg auf erneuerbare Energien.

Angesichts zunehmender Wasserknappheit warnt der Naturschutzbund (Nabu) vor einem verstärkten Einsatz von Kohle- und Atomkraftwerken. Wasser werde zwingend für die Kühlung von Kohle-, Gas- und Kernkraftanlagen sowie die Gewinnung fossiler Brennstoffe durch den Bergbau benötigt. Es sei daher „ein Irrglaube, dass uns konventionelle Kraftwerke in der Energie- und Klimakrise retten könnten“, sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller am Mittwoch in Berlin.

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Konventionelle Kraftwerke verstärkten mit ihren Emissionen den Klimawandel. Gleichzeitig könnten sie mit den steigenden Temperaturen nicht umgehen.

„Europaweit müssen Kraftwerke dann abgeschaltet werden, weil nicht genügend Kühlwasser zur Verfügung steht“, sagte Miller. Experten gingen davon aus, dass die europäische Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken in den nächsten Jahrzehnten allein bedingt durch die Erderhitzung um knapp 20 Prozent sinken könnte.

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Ein weiteres Problem sei, dass bei Niedrigwasser Binnenschiffe nicht voll beladen werden dürften. Dadurch werde beispielsweise der Transport von Kohle beeinträchtigt.

„Kohle, Atom und Gas sind schlicht nicht krisenfest“, sagte der Nabu-Chef: „Umso unverständlicher, dass noch immer einige Populisten auf Lösungen von vorgestern setzen und aktuell nach Verlängerung der Atomkraft oder der Erlaubnis für Fracking in Deutschland schreien.“ Am wirksamsten begegne man der Energiekrise mit Energieeffizienz und Energiesparen in großem Umfang und dem Umstieg auf 100 Prozent naturverträgliche erneuerbaren Energien. (epd)

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