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Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen), ehemaliger Bundesaußenminister

© picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd

„Können Putin nicht mehr vertrauen“: Joschka Fischer hält „massive Aufrüstung“ für nötig

Der ehemalige deutsche Außenminister dringt auf dauerhaft höhere Verteidigungsausgaben. Deutschlands pazifistische Grundhaltung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs funktioniere nicht mehr.

Der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer (Grüne) dringt auf dauerhaft höhere Verteidigungsausgaben. „Es ist eine massive Aufrüstung nötig“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). Er würde das Geld gerne anders ausgeben. „Aber es ist ein Muss! Wir können Wladimir Putin nicht mehr vertrauen“, sagte der 75-Jährige angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und den Drohungen des Präsidenten gegen den Westen.

„Es gab gute Gründe, warum die Deutschen zu Pazifisten geworden sind, nicht dass man mich da falsch versteht. Aber die Zeit hat sich so radikal geändert, dass es sträflich wäre, wenn wir uns nicht darauf einstellen würden“, sagte Fischer.

Aber um diesen Frieden zu garantieren, um zu verhindern, dass es zu Bestialitäten kommt, muss man bereit sein zu kämpfen.

Der ehemalige deutsche Außenminister Joschka Fischer (Grüne)

Für die „harten Sachen in der Außenpolitik“ seien seit dem Zweiten Weltkrieg die Amerikaner zuständig gewesen, in Deutschland habe sich eine pazifistische Grundhaltung breitgemacht. „Aber diese Haltung funktioniert nicht mehr. Es ist vorbei“, sagte Fischer.

Er nannte Pazifismus „die fortwährende Verpflichtung zum Frieden“. „Aber um diesen Frieden zu garantieren, um zu verhindern, dass es zu Bestialitäten kommt, muss man bereit sein zu kämpfen“, sagte der Grünen-Politiker, der von 1998 bis 2005 im Kabinett von Gerhard Schröder (SPD) Außenminister war. (epd)

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