zum Hauptinhalt
Ehemaliger EU-Abgeordneter Pier Antonio Panzeri 

© AFP/EU/Marc Dossmann

Korruption im Europaparlament: Auch Marokko soll für Einfluss auf EU-Abgeordnete gezahlt haben

Erst Katar, nun Marokko: Laut einem Medienbericht soll das Land versucht haben, Entscheidungen im Europaparlament zu beeinflussen - im Austausch gegen „Geschenke“.

Der Korruptionsskandal im Europaparlament weitet sich aus. Wie der „Spiegel“ in einer Vorabmeldung berichtet, soll neben Katar auch Marokko in die Affäre verwickelt sein. 

In internen Ermittlungsdokumenten, die dem Nachrichtenmagazin vorliegen, wird dem ehemaligen EU-Abgeordneten Pier Antonio Panzeri vorgeworfen, nicht nur von Katar Geld angenommen zu haben, um politische Entscheidungen im EU-Parlament zu beeinflussen. Auch Marokko soll Geld zu diesem Zweck an Panzeri gezahlt haben.

Nach Erkenntnissen der belgischen Ermittler sollen zwei Familienmitglieder des Italieners geholfen haben, „Geschenke“ zu transportieren, die ihnen der Botschafter von Marokko in einem östlichem EU-Staat übergeben habe. Panzeri wurde vergangene Woche in Belgien festgenommen. Derzeit sitzt er gemeinsam mit der ehemaligen Vizepräsidentin des EU-Parlaments Eva Kaili und deren Lebensgefährten Francesco Giorgi in Untersuchungshaft. 

Bereits als Europaabgeordneter von 2004 bis 2019 hatte Panzeri Verbindungen zu Marokko. Er saß sowohl dem Unterausschuss für Menschenrechte als auch der Delegation für Beziehungen mit den nordafrikanischen Maghreb-Staaten vor.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false