
© AFP/Getty Images/Win McNamee
TV-Duell Clinton vs. Trump im Liveblog: Trump will Anerkennung von Wahlergebnis nicht zusagen
"Ich spanne Euch auf die Folter": Donald Trump wittert Wahlbetrug und will eine Niederlage eventuell nicht anerkennen. Das schockiert nicht nur Hillary Clinton. Die Debatte zum Nachlesen im Liveblog.
Stand:
- 20 Tage vor der US-Präsidentschaftswahl stehen sich Hillary Clinton und Donald Trump in Las Vegas bei ihrer letzten TV-Debatte gegenüber.
- Trump ist nach der Empörung über sexistische Äußerungen und nach Vorwürfen sexueller Belästigung unter Druck.
- Hillary Clinton führt in den Umfragen zum Teil sehr deutlich.
- Verfolgen Sie die Debatte hier im Liveblog.
#nastywoman und #badhombres werden ein Hit
Zwei Ausdrücke Trumps in der Debatte machen in den sozialen Medien die große Runde. Zum einen nannte er Hillary Clinton "eine gemeine Frau" - "Nasty Woman". Zum anderen sprach er über mexikanische Einwanderer als "schlechte Männer" - "Bad Hombres".

Spott für Trump
Der Politikwissenschaftler und CNN-Kommentator David Axelrod macht sich über Trumps Äußerung zum Wahlergebnis lustig - mit einem Vergleich aus dem Baseball.
"Die Chicago Cubs schlagen die Los Angeles Dodgers heute Abend so haushoch, dass Los Angeles die Legitimität des Resultats widerwillig anerkennen muss", twittert er.Scharfe Kritik an Trumps Aussage zum Wahlergebnis
Donald Trumps Weigerung, eine Wahlniederlage möglicherweise anzuerkennen, bringt ihm gleich heftige Schelte ein.
Der Autor Charles Krauthammer sagt, das sei "ein schrecklicher Fehler" gewesen. "Man zweifelt die Legitimität einer Wahl nicht an", sagte er.
Bei CNN äußert sich der politische Kommentator Van Jones sehr deutlich. "Dies ist eine traurige Nacht für das Land", sagte er. Und fügte hinzu: "You can't polish this turd."
Das kann man vornehm und im übertragenen Sinne etwa übersetzen als: "Man kann aus Schrott kein Gold machen." Oder man übersetzt "turd" ganz wörtlich als "Scheißhaufen" ...
Erste Umfrage von CNN: Clinton klar Siegerin im TV-Duell
Trump-Beraterin versucht Schadensbegrenzung
Donald Trump wird das Wahlergebnis nach den Worten seiner Wahlkampfmanagerin anerkennen. „Er wird das Ergebnis akzeptieren, weil er die Wahl gewinnen wird“, sagte Kellyanne Conway dem Sender CNN.
Ob er das auch im Falle einer Niederlage tun wird?
Ein Präsidentschaftskandidat, der das Wahlergebnis nicht anerkennen will?
Es gab viele Themen in der Debatte und es wurde tatsächlich inhaltlich diskutiert. Dass Trump Hillary Clinton mal "eine gemeine Frau" schimpfte - nicht so wild, wenn man an die Schlammschlacht der vergangenen Wochen denkt.
Der richtige Kracher der Debatte kam aber von Donald Trump im letzten Drittel: Seine Weigerung, sich auf die Anerkennung des Wahlergebnisses festzulegen.
Da half auch das Zureden von Moderator Wallace nichts. Es sei doch gute demokratische Tradition, dass der Unterlegene sich dem Willen der Wähler beuge, sagte er. Doch Trump wollte nicht über diese goldene Brücke gehen. "Ich sage das, wenn es so weit ist", sagte er. "Ich spanne Euch auf die Folter."
Hillary Clinton bezeichnete das als "entsetzlich".
Wer hat wo gelogen oder übertrieben?
Erstes Fazit: Der Kracher kam im letzten Drittel
Das letzte Duell ist nicht zur Schlammschlacht geworden. Erstaunlich ist Trumps Weigerung, die Anerkennung des Wahlergebnisses zuzusagen. Er wittert eine Verschwörung und bleibt dabei, die Wahl sei manipuliert.
"Ich spanne Euch auf die Folter", sagte Trump zur Frage, ob er das Wahlergebnis anerkennen werde. Diese Satz bleibt haften und könnte sich negativ für ihn auswirken.
Trump hatte seine Verschwörungstheorien immer wieder wiederholt in den vergangenen Tagen. Beweise oder Indizien lieferte er nicht. Sein Vizekandidat Mike Pence und seine Tochter Ivanka Trump hatten die Aussagen kurz vor der Fernsehdebatte relativiert und erklärt, die Vorwürfe richteten sich nur gegen die Medienberichterstattung.
Trump hat mit seiner Aussage Schaden angerichtet.- showPaywall:
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