Wahlversprechen des Bürgermeisters: London verbannt sexualisierte Werbung aus den U-Bahnen
Londons Bürgermeister Sadiq Khan hat sein erstes Wahlversprechen eingelöst: Werbung, die ein unrealistisches Körperbild vermittelt, wird aus dem Nahverkehr verbannt.
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Nur dünn ist schön? Werbung, die das suggeriert, wird es im öffentlichen Nahverkehr der britischen Hauptstadt London bald nicht mehr geben. Das hat Bürgermeister Sadiq Khan veranlasst und damit sein erstes Wahlversprechen eingelöst. Plakate, die ein "unrealistisches oder ungesundes Körperbild" vermitteln, sind somit ab kommendem Monat in den meisten Bussen und Bahnen verboten.
Als Vater von zwei Teenager-Mädchen sei er über diese Art von Werbung sehr besorgt, schreibt Khan auf seiner Website. Sie könne dazu führen, dass Menschen – besonders Frauen – sich für ihren Körper schämen. "Es war höchste Zeit, dem ein Ende zu setzen", sagt Khan.
Khan hat die Verkehrsbetriebe Transport for London (TfL) beauftragt, nicht mehr mit solchen Plakaten zu werben. "Niemand soll in der Bahn oder im Bus mit unrealistischen Erwartungen rund um den eigenen Körper unter Druck gesetzt werden", sagt er.
Mit einem bloßen Verbot sexualisierter Werbung gibt Khan sich nicht zufrieden. Er hat das Transportnetzwerk TfL zudem dazu angehalten, gemeinsam mit Werbepartnern und Vertretern verschiedener Londoner Interessengruppen einen Werbe-Lenkungsausschuss zu gründen. Dort soll Werbung zukünftig strenger nach den Richtlinien des Unternehmens überprüft und ausgerichtet werden. Pro Jahr erscheinen rund 12.000 verschiedene Werbeelemente im TfL-Netzwerk.
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"Unsere Kunden können nicht einfach umschalten oder eine Seite weiterblättern, wenn ihnen eine Werbung nicht gefällt", sagt der Werbechef von TfL, Craeme Craig. Man habe die Pflicht, mit der Werbung ein realistisches Bild widerzuspiegeln.
Bereits 2015 war sexualisierte Werbung in London ein umstrittenes Thema. Gegen ein Plakat der Firma The Protein World, auf dem mit einer Frau im Bikini und dem Slogan "Ist dein Strandkörper schon bereit?" geworben wurde, sind rund 51.000 Unterschriften gesammelt worden.
Dieser Text erschien zuerst auf zeit.de
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