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Polizisten sichern eine Demonstration gegen Flüchtlinge in Cottbus.

© Patrick Pleul/dpa

Update

Fremdenfeindlichkeit: Mehr als 2200 Angriffe auf Flüchtlinge im Jahr 2017

Justizminister Heiko Maas verurteilt die Angriffe als beschämend. Die Zahl der Attacken auf Flüchtlinge ist gegenüber 2016 allerdings deutlich zurückgegangen.

Im Jahr 2017 hat es einem Medienbericht zufolge in Deutschland 2219 Angriffe auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte gegeben. Das gehe aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Parlamentsanfrage hervor, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Zahl sank demnach im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel: 2016 seien noch rund 3500 Angriffe erfasst worden. Zu den Delikten zählten gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung, Beleidigung, Volksverhetzung, Hausfriedensbruch, schwere Brandstiftung und Sprengstoffexplosionen

Dem Bericht zufolge gab es vergangenes Jahr 1906 Angriffe auf Flüchtlinge sowie 313 Anschläge und Überfälle auf Flüchtlingsunterkünfte. Dabei seien mehr als 300 Menschen verletzt worden. Die Bundesregierung habe die Attacken in dem Papier aufs Schärfste verurteilt, hieß es.

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) bezeichnete die neuen Zahlen als "beschämend". Der Minister erklärte am Mittwoch in Berlin weiter: "Daran dürfen wir uns niemals gewöhnen und noch weniger dürfen wir uns damit abfinden. Jeder Form von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus müssen wir uns entschlossen entgegenstellen", so Maas. "Die Täter müssen mit aller rechtsstaatlicher Konsequenz zur Rechenschaft gezogen werden."

Die Linken-Politikerin Ulla Jelpke gab der AfD und der Union eine Mitverantwortung für die Übergriffe. „Mehr als 2000 rechte und rassistische Angriffe gegen Geflüchtete im Jahr 2017 sind Ausdruck einer aggressiven Stimmung im Land, die von der AfD und anderen Gruppierungen der extremen Rechten täglich befördert wird“, sagte sie. „Ermutigt werden sie nicht nur durch das Gerede von Bürgerkrieg und „Umvolkung“, wie es von AfD und Pegida vertreten wird, sondern auch durch die rassistische Stimmungsmache der Unionsparteien, die keine Gelegenheit auslassen, Verschärfungen im Umgang mit Flüchtlingen zu fordern.“ (dpa,AFP)

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