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„Meist wird das Telefon dann laut gestellt“: Klöckner ruft auf Autofahrten gelegentlich Urheber von Hasskommentaren an
Die Bundestagspräsidentin ist im Netz immer wieder mit Morddrohungen und Hassnachrichten konfrontiert. Um mit den Urhebern zu sprechen, greift sie schon mal zum Telefon. Wie läuft so ein Gespräch?
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Bundestagspräsidentin Julia Klöckner lässt Hass und Beleidigungen im Netz nicht stehen und meldet sich per Telefon bei Urhebern von Hasskommentaren. „Das ist auch eine Blase, die sich hochschaukelt“, sagte die CDU-Politikerin in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. Wenn sie „gut drauf“ sei und ein bisschen Zeit habe, rufe sie auf längeren Autofahrten manchmal Menschen an, die ihr negative Kommentare oder E-Mails mit Telefonnummer hinterlassen hätten.
Viele seien überrascht, wenn plötzlich die Politikerin am Telefon sei. Häufig entstünden dann normale Gespräche, sagte Klöckner. Denn in den sozialen Medien bildeten sich Blasen, in denen kaum noch Platz für differenzierte Argumente bleibe. „Meist wird das Telefon dann laut gestellt und dann kommt man zum Gespräch und sagt: Ich merke, dass wir wirklich in dieser Welt des direkten Aufeinandertreffens einen anderen Umgang haben, als wenn sie sich nicht in die Augen schauen“, sagte sie.
Morddrohungen schon als Agrarministerin
Ein Problem sei, dass analoge und digitale Welt ineinander übergingen – gerade für junge Menschen. „Und das ist dann schon ganz interessant, wenn man dann sagt: Wollen Sie auch, dass Ihre Kinder solche Worte gebrauchen?“
Die frühere Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft berichtete zudem, sie habe schon in ihrer Zeit als Regierungsmitglied Morddrohungen erhalten. „So etwas gibt es und deshalb passen Menschen auf mich auf“. (dpa)
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