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Tagesspiegel Plus
Michel Friedman im Gespräch: „Es gibt keine Erinnerungskultur in Deutschland“
Wehret den Anfängen? „Welche Anfänge? Wir sind längst mittendrin“, sagt Friedman. Von Tätern als Zeitzeugen, der Einäugigkeit mancher Debatte – und der Pflicht, nicht pflegeleicht zu sein.
Von Robert Ide
Stand:
Herr Friedman, sind Sie glücklich?
Ich bin ein trauriger Mensch. Ich komme aus einer Familie des Todes. Fast alle sind gestorben durch die Morde der Deutschen in der Nazizeit. Nur meine Mutter, mein Vater und meine Großmutter seligen Angedenkens haben überlebt, weil sie auf Schindlers Liste waren. Die Trauer meiner Eltern wirkt bei mir bis heute fort.
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