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Update

Provinzen Fariab und Farah: Mindestens 30 Menschen bei Taliban-Angriffen in Afghanistan getötet

Erneut hat es in Afghanistan einen Anschlag gegeben, zu dem sich die Taliban bekannt haben. Diesmal war ein Polizistenkonvoi das Ziel.

Bei Überfällen der radikalislamischen Taliban in zwei afghanischen Provinzen sind mindestens 30 afghanische Sicherheitskräfte getötet worden. In der nordwestlichen Provinz Fariab seien am Montag bei einem Angriff auf einen Kontrollposten im Bezirk Kaisar zwölf Soldaten getötet sowie drei weitere verwundet worden, sagte der Provinzrat Nader Saidi. Auch ein Zivilist sei bei den Zusammenstößen ums Leben gekommen. Nach Angaben des Provinzrats Tahir Rachmani verschwanden zudem fünf Soldaten.

Bei einem Überfall der Taliban in der westafghanischen Provinz Farah seien mindestens 18 Polizisten getötet worden, sagten Provinzräte am Montag. Mindestens vier weitere Polizisten seien verwundet worden, als ihr Konvoi aus dem Hinterhalt überfallen wurde. Der Überfall habe sich am späten Sonntagnachmittag ereignet, als die Polizisten von der Provinzhauptstadt Farah in den Bezirk Lasch-e Dschuwain unterwegs waren.

Die Sicherheit in der Provinz Farah, in der nach Schätzungen etwa eine Million Menschen leben, hat sich in den vergangenen Monaten massiv verschlechtert. Alleine im November sind bei mehreren Großangriffen der Taliban dort mehr als 100 Polizisten und Soldaten getötet worden. Nach Angaben von Behördenvertretern kontrolliert die Regierung inzwischen praktisch nur noch ein Gebiet im Umkreis von fünf Kilometern rund um die gleichnamige Provinzhauptstadt.

Die Sicherheitskräfte haben seit Monaten erhebliche Schwierigkeiten, Angriffen der Taliban standzuhalten. Täglich stürben würden rund 35 Soldaten und Polizisten bei Gefechten und Anschlägen, heißt es aus Militärkreisen. Die Regierung kontrolliert nach US-Militärangaben nur noch etwas mehr als die Hälfte der Bezirke des Landes.

Präsident Aschraf Ghani und die internationalen Truppen suchen nach einem Weg, um aus der militärischen Defensive zu kommen. Gleichzeitig treiben die USA diplomatische Bemühungen voran, um den Konflikt politisch beizulegen. Sie befinden sich in Vorgesprächen zu Friedensverhandlungen mit den Taliban. (dpa)

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