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Mögliche Zusammenarbeit mit der AfD?: BSW-Landeschef im Saarland tritt zurück
Der saarländische Landesverband der Wagenknecht-Partei ist noch keine drei Monate alt und verliert schon seinen Co-Vorsitzenden. Grund dafür sind Aussagen zum Umgang mit der AfD.
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Der Co-Vorsitzende des saarländischen Landesverbandes der neuen Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), Randolf Jobst, ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Als Gründe nannte er am Freitag Äußerungen der Co-Landesvorsitzenden Astrid Schramm zum Umgang mit der AfD und die ausbleibende Reaktion des BSW auf Bundesebene darauf. Eine Reaktion des saarländischen Landesgeschäftsführers folgte prompt. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ darüber berichtet.
Vor wenigen Tagen hatte die frühere saarländische Linken-Vorsitzende Schramm dem Saarländischen Rundfunk (SR) mit Blick auf die AfD gesagt, bei inhaltlichen Überschneidungen sei eine Zusammenarbeit in kommunalen Parlamenten durchaus denkbar. Über eine Zusammenarbeit müssten die Mitglieder vor Ort entscheiden. Koalitionen schloss Schramm aus.
Die Aussagen Schramms seien erschreckend für ihn und andere, den Landesvorstand im Saarland tragende Personen gewesen, sagte Jobst am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Er habe die Bundesspitze seiner Partei mehrfach gebeten, klarzustellen, dass es auch auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit mit der AfD geben dürfe. Da eine solche Klarstellung nicht erfolgt sei, habe er keine Alternative zum sofortigen Rücktritt gesehen. Er habe die Reißleine ziehen wollen, sagte Jobst.
Der Landesgeschäftsführer des BSW im Saarland, Ralf Georgi, dankte in einer Mitteilung vom Freitag Jobst für seine Arbeit und seinen Einsatz. „Wir bedauern diese Entscheidung und nehmen sie mit Respekt zur Kenntnis.“ Anlässlich des Schrittes von Jobst solle klargestellt werden, „dass wir eine Koalition oder eine aktive Zusammenarbeit mit der AfD ablehnen“. (dpa)
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