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Vereidigung: Morales ist erster Indio-Präsident Boliviens

Der Führer der bolivianischen Coca-Bauern, Evo Morales, ist am Sonntag feierlich als erster Indio in das Amt des Präsidenten des südamerikanischen Landes eingeführt worden.

La Paz - In Anwesenheit von Regierungschefs und Präsidenten aus elf Staaten legte Morales in der Hauptstadt La Paz den Amtseid ab. Bereits am Samstag hatten ihn die Indios aus 13 lateinamerikanischen Staaten zu ihrer höchsten Autorität erhoben.

Mit der als historisch empfundenen Wahl von Morales geht eine lange Zeit der Krisen in Bolivien zu Ende, in der fast jedes Jahr eine Regierung verschlissen wurde. Morales, der im ersten Wahlgang 53,7 Prozent der Stimmen erhalten hatte, ist bereits jetzt zu einer der populärsten Figuren in Lateinamerika geworden. Mit ihm, der mit seiner Partei «Bewegung zum Sozialismus» (MAS - Movimiento al Socialismo) das Land in den kommenden fünf Jahren regieren wird, sind viele Hoffnungen verbunden.

Morales will dem Land eine neuen Verfassung geben. «Die Indio-Völker fordern eine Neugründung Boliviens durch eine verfassunggebenden Versammlung», sagte er am Samstag. Diese Versammlung soll spätestens Mitte dieses Jahres mit der Arbeit beginnen. «Wir werden die Verfassungsversammlung installieren, um den kolonialen Status (Boliviens) zu beenden», sagte er.

Eines der größten Probleme Boliviens, wie auch anderer Staaten Lateinamerikas sind die ungleiche Verteilung des Reichtums und die Kontrolle über die Gas- und Ölvorkommen. Morales will die Ressoursen verstaatlichen, ohne die ausländischen Gesellschaften zu enteignen. (tso/dpa)

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