zum Hauptinhalt
Gerettete Flüchtlinge gehen an der Küste östlich von Tripolis an Land, doch rund 100 Flüchtlinge werden noch vermisst. Am Sonntag kam es zu einem weiteren Bootsunfall.

© Xinhua/dpa

Nächstes Drama vor Libyen: Nach Bootsunglück werden erneut mehr als 60 Flüchtlinge vermisst

Mehr als 60 Flüchtlinge werden nach einem Bootsunglück vor Libyens Küste vermisst. Seit Freitag fehlt bereits von rund 100 Menschen jede Spur.

Libyens Küstenwache befürchtet, dass im Mittelmeer erneut Dutzende Flüchtlinge ertrunken sind. Ein Offizier der Küstenwache erklärte am Sonntag, es seien rund 40 Menschen gerettet worden, nachdem vor der Hauptstadt Tripolis im Westen des Landes ein Boot gesunken sei. Gerettete hätten berichtet, dass mehr als 100 Menschen an Bord gewesen seien. Mehr als 60 Flüchtlinge werden demnach derzeit vermisst. Bislang seien jedoch noch keine Leichen entdeckt worden, erklärte der Offizier weiter.

Nach einem Unglück am Freitag werden bereits mehr als 100 Flüchtlinge im Mittelmeer vermisst. Es wird befürchtet, dass sie ebenfalls ertrunken sind. Die Küstenwache entdeckte am Sonntag nahe Tripolis sechs weitere Leichen. Bereits zuvor hatte sie drei tote Babys geborgen, deren Bilder einen Schock auslösten. Die Aufnahmen erinnern an das Schicksal des syrischen Flüchtlingsjungen Alan Kurdi, der 2015 tot an einem Strand in der Türkei angeschwemmt worden war.

Die Menschen sollen mit einem überfüllten Holzboot gefahren sein

Der Küstenwache zufolge waren auf einem alten und völlig überfüllten Holzboot bis zu 125 Menschen vor allem aus Afrika unterwegs, als der Motor Feuer fing. 16 Menschen konnten demnach gerettet werden.

Libyen hat sich zum wichtigsten Transitland für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa entwickelt. In dem nordafrikanischen Staat herrscht seit dem mit westlicher Hilfe erfolgten Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi 2011 ein Bürgerkriegschaos. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false