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Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, sitzt bei einer Pressekonferenz im LKA Düsseldorf. Mehr als 1000 Polizisten sind am frühen Mittwochmorgen gegen Mitglieder der italienischen Mafiaorganisation ‘Ndrangheta in Deutschland ausgerückt.

© dpa/Christoph Reichwein

Nach europaweiter Razzia gegen die kalabrische Mafia : Fördert „Bargeldverliebtheit“ Mafia-Strukturen in NRW?

Die Mafia ist nach Ansicht von NRWs Innenminister Reul vor allem deshalb stark, „weil wir bargeldverliebt sind“. Zuletzt hatten Ermittler große Mengen Kokain und Bargeld beschlagnahmt und Verdächtige festgenommen.

Die italienische Mafia ist in Nordrhein-Westfalen nach Angaben des dortigen Innenministers Herbert Reul (CDU) schon seit Jahrzehnten aktiv.

„Das ist jahrzehntelang gewachsen, eine kriminelle Struktur, nur cleverer als die Clans und im Geheimen“, sagte Reul am Donnerstag in einem Interview des Nachrichten-Podcast „The Pioneer“.

„Die nutzen normale Wege, die kaufen Häuser, die kaufen Autos, die haben Eisdielen. Sie erwecken den Eindruck, dass da ein Riesen-Umsatz ist, in Wirklichkeit wird da Geld gewaschen.“ Deshalb sei es auch kein Wunder, dass die Mafia wirtschaftlich starke Gebiete wie NRW als Rückzugsraum nutze.

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Am Mittwoch hatten Ermittler bei einem europaweiten Einsatz gegen die kalabrische Mafia große Mengen Kokain und Bargeld beschlagnahmt und zahlreiche Verdächtige festgenommen.

In Deutschland war NRW ein Schwerpunkt der Razzia. So soll eine Eisdiele in Siegen als Geldwaschanlage und Unterschlupf der `Ndrangheta gedient haben.

Die Mafia ist nach Ansicht von Reul in Deutschland und NRW vor allem deshalb stark, „weil wir bargeldverliebt sind“. Da hierzulande viele Geschäfte mit Bargeld getätigt würden, gebe es auch viele Möglichkeiten, Geld zu waschen. „Die Bargeldverliebtheit ist eines der Hauptprobleme“, sagte Reul.

„Auch große Dinge wie Immobilien- und Autokauf finden in Deutschland ja sehr oft mit Bargeld statt. Da gibt es Grenzen, aber auch da ist die Frage zu stellen, reichen die eigentlich aus, wenn wir das in den Griff kriegen wollen.“ (dpa)

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