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Einsatzwagen der Polizei in der Stuttgarter Innenstadt nach den Krawallen.

© Christoph Schmidt/dpa

Update

Nach Kritik zu Herkunfts-Ermittlung: Innenministerium verteidigt Stuttgarter Polizei

Der familiäre Hintergrund von Tatverdächtigen sei durchaus von Relevanz, behauptet das Innenministerium – und springt der Stuttgarter Polizei zur Seite.

Das Bundesinnenministerium verteidigte die Stuttgarter Polizei in der aktuellen Debatte um die Stuttgarter Krawallnacht. Es erklärte, Nachforschungen zur Herkunft der Tatverdächtigen der Stuttgarter Krawallnacht seien angemessen, wenn es der Verhinderung erneuter Gewaltexzesse dient.

„Der familiäre Hintergrund kann besonders bei Jugendlichen und Heranwachsenden von Relevanz sein, wenn es darum geht, Strategien für die Prävention zu entwickeln“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Steve Alter, am Montag.

Auch der CDU-Innenexperte Armin Schuster verteidigte die Stuttgarter Polizei gegen Kritik wegen der Aufklärung des Migrationshintergrunds von Tatverdächtigen.

„Ich kann beim Vorgehen der Polizei Stuttgart keinen Fehler erkennen“, sagte der Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag).

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Herkunft der Täter: Für Präventionsanalysen hilfreich?

„Soziologische Täteranalysen sind nach solchen Exzessen polizeilicher Standard. Wie soll die Polizei denn sonst zielgerichtete Strategien und Präventionsmaßnahmen für kommende Lagen entwickeln?“

Schuster fügte hinzu: „Vielleicht halten sich einige politische Hobby-Sicherheitsexperten einfach mal zurück. Die andauernden rhetorischen Tritte linker Politiker gegen die Polizei werden immer mehr zum eigentlichen Sicherheitsrisiko.“

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Und auch der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat Partei für die Stuttgarter Polizei ergriffen. Die Ermittlungsmethoden seien „polizeilicher Standard", wie er dem MDR am Montag sagte. Auch bei Jugendlichen mit deutschen Namen würden die Lebensumstände untersucht, um der Staatsanwaltschaft die Gesamtpersönlichkeit des Beschuldigten darzustellen. Im Vordergrund stünde Prävention, nicht Bestrafung.

Bei ihren Ermittlungen zur Stuttgarter Krawallnacht nimmt die Polizei auch das Umfeld der Verdächtigen und deren familiären Hintergrund unter die Lupe. Die Polizei bestätigte am Sonntag, dass sie bei ihren Ermittlungen in Einzelfällen bei Standesämtern nachforscht, welche Nationalität die Eltern von Tatverdächtigen haben.

Bis zu 500 Personen hatten in Stuttgart randaliert

Es gehe darum, weitere Täter zu identifizieren sowie die Lebens- und Familienverhältnisse der bereits bekannten Verdächtigen umfassend festzustellen. Das Vorgehen löste bundesweit Kritik aus.

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In Stuttgart war es in der Nacht zum 21. Juni zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Randalierer hatten Schaufenster zerstört und Geschäfte geplündert.

Nach Angaben der Polizei waren 400 bis 500 Menschen an den Randalen beteiligt oder hatten zugeschaut. 32 Polizisten wurden verletzt. Inzwischen seien 39 Verdächtige ermittelt. 14 säßen in Untersuchungshaft, 6 weitere Haftbefehle seien außer Vollzug gesetzt worden, hieß es. (dpa)

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