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Polizisten am Tatort in Limburg

© Yann Schreiber / AFP

Newsblog zum Lkw-Vorfall in Limburg: Haftbefehl gegen Verdächtigen erlassen

Der 32-Jährige, der in Limburg mit einem Lkw auf acht Autos aufgefahren war, ist zuvor bei der Polizei in Nordrhein-Westfahlen auffällig geworden. Der Newsblog.

Von
  • Ragnar Vogt
  • Frank Jansen

Stand:

  • Das ist über den Lkw-Vorfall in Limburg bekannt: Ein Mann hat am Montagabend einen Lkw geklaut und rammte damit in Limburg mehrere Autos. Neun Menschen wurden verletzt.
  • Die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das Landeskriminalamt ermittelt in dem Fall in alle Richtungen. „Terror ist ein mögliches Motiv“, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft dem Tagesspiegel.
  • Gegen den Verdächtigen ist Haftbefehl erlassen worden.
  • Als Tatvorwürfe gegen den Verdächtigen nannte Staatsanwalt Christian Hartwig „das Entwenden des Fahrzeugs, den gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und mehrfache Körperverletzung“.
  • ZDF und „Bild“-Zeitung hatten berichtet, die Behörden gingen von einer Terror-Tat aus – die Generalstaatsanwaltschaft widersprach kurz danach dieser Festlegung.
  • Bei einer Terror-Tat wäre die Bundesanwaltschaft zuständig, diese sieht den Vorfall aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht in ihrer Zuständigkeit.
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Fabian Löhe
Author Fabian Löhe

Gegen den Mann, der in Limburg mit einem gestohlenen Lastwagen auf acht Autos aufgefahren sein soll, ist am Dienstag Haftbefehl erlassen worden. Die Tatvorwürfe lauten versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Abend.

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Oliver Bilger

„Man spürt eine Verunsicherung“ 


Der Bürgermeister von Limburg, Marius Hahn, hofft auf eine schnelle und vollständige Aufklärung des Zwischenfalls mit einem Lastwagen in der hessischen Stadt. „Man spürt eine Verunsicherung in der Bevölkerung“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Auch er sei erschüttert. „Ich bin geschockt und in meinen Gedanken bei den Verletzten und deren Familien.“ Was den möglichen Hintergrund angehe, sei es zu früh, etwas zu sagen.

„Allgemein gesagt: Hundertprozentige Sicherheit gibt es nie. Gegen Einzeltäter ist niemand gefeit“, betonte Hahn. Zu den Berichten, bei dem Fahrer handele es sich um einen Syrer, sagte der 48-Jährige: „Grundsätzlich erwarten wir, dass jeder Mensch in Limburg sich an die Gesetze hält. Wir werden nimmermüde, darauf hinzuweisen.“

Er sei wegen des Zwischenfalls im Kontakt mit den Ordnungskräften. „Limburg hat bereits Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen, die wir nach dem Vorfall noch einmal genau abklopfen“, sagte Hahn. „Ich bin dankbar, dass die Einsatzkräfte so besonnen und bis spät in die Nacht ihre Arbeit getan haben.“ (dpa)
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Oliver Bilger

Ermittlungen gegen 32-Jährigen in NRW

Der 32-Jährige, der am Montagabend in Limburg mit einem gestohlenen Lastwagen auf acht Autos aufgefahren war, ist bereits Ende August im nordrhein-westfälischen Moers bei der Polizei auffällig geworden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte der Syrer am 31. August auf der Moerser Kirmes eine 16-Jährige belästigt, danach kam es zu einem Gerangel mit der Mutter des Mädchens. Der 32-Jährige bekam deshalb eine Anzeige wegen Körperverletzung. Zunächst hatte das Portal „bild.de“ über die Ermittlungen berichtet. Warum sich der Mann in Moers aufhielt, blieb zunächst unklar. Er lebte in einer Wohnung im südhessischen Langen - rund 80 Kilometer von Limburg entfernt. (dpa)
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Ragnar Vogt

„Keine Verbindungen in die gewaltbereite islamistische Szene“

Hessens Innenminister Peter Beuth hat sich zu dem Lkw-Vorfall in Limburg geäußert und vor vorschnellen Schlüssen gewarnt: Der Tathergang erinnere zwar an die Anschläge von Nizza und auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin, als Islamisten mit Lastwagen gezielt in Menschenmengen gefahren waren. Das Motiv des Mannes sei aber nach wie vor unklar: "Der tatverdächtige Syrer hat nach den derzeitigen Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden keine Verbindungen in die gewaltbereite islamistische Szene."
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Ragnar Vogt

Drei junge Polizisten in Zivil setzten Verdächtigen fest

Es waren drei Bundespolizisten im ersten Dienstjahr, die den Verdächtigen nach seiner Tat in Limburg festnahmen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag erfuhr, leistete der mutmaßliche Täter bei der Festnahme Widerstand. Die Polizisten erlitten leichte Verletzungen.

Den Angaben zufolge waren die Polizeimeisteranwärter zum Zeitpunkt des Zwischenfalls in der Freizeit zusammen unterwegs und trugen daher keine Uniform. Sie hielten sich gemeinsam mit neun anderen jungen Bundespolizisten zufällig in der Nähe des Tatorts auf. Die jungen Polizisten – elf Männer und eine Frau – leisteten auch Erste Hilfe

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) lobte den Einsatz. In einem Schreiben Seehofers an die Bundespolizisten vom Dienstag heißt es: „Für dieses entschlossene und umsichtige Eingreifen danke ich Ihnen ausdrücklich.“ Die schnelle Festnahme habe es ermöglicht, dass die Sicherheitsbehörden jetzt zügig die Hintergrund der Tat aufklären könnten. (dpa)
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Ragnar Vogt

Verdächtiger soll dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden

Der tatverdächtige 32-jährige Syrer soll noch im Laufe des Tages einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es werde unter anderem wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt.

Die Ermittler teilten weiter mit, es seien auch zwei Wohnungen durchsucht worden, eine im Kreis Offenbach und eine im Kreis Limburg-Weilburg. Dabei seien unter anderem Mobiltelefone und USB-Sticks sichergestellt worden. (dpa)
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Ragnar Vogt

Verkehr rollt wieder in Limburg

Am Tag nach dem Lkw-Zwischenfall sind kaum noch Spuren am Ort des Geschehens erkennbar. In einem Abfallkorb nahe der Kollisionsstelle an einer Ausfallstraße hing am Dienstag rot-weißes Absperrband aus einem Papierkorb. Der Verkehr rollte auf der Ausfallstraße direkt vor dem Limburger Landgericht, Sperrungen gab es keine mehr. 
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Ragnar Vogt

Tatverdächtiger heißt Omar al-I.

Der Syrer reiste im November 2015 in Deutschland ein. Er habe keinen Reisepass bei sich gehabt, aber einen Führerschein, sagen Sicherheitskreise. Als Name wird Omar al-I. genannt. 

Im Dezember 2015 wurde der Syrer als eingereister Flüchtling registriert, im September 2016 stellte er in Gießen einen Antrag auf Asyl. Einen Monat später lehnte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge den Antrag ab, der Syrer bekam aber „subsidiären Schutz“ . Sprich: Omar al-I. darf in der Bundesrepublik bleiben, weil ihm bei der Rückkehr nach Syrien staatliche Verfolgung drohen könnte. (Frank Jansen)

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Ragnar Vogt

Verdächtiger hatte kriminellen Vorlauf

Sicherheitskreise sagen, der Tatverdächtige sei ein 32 Jahre alter Syrer, sei 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen und habe einen „kriminellen Vorlauf“. Die Polizei habe gegen den Mann bereits wegen des Verdachts auf Diebstahl, Körperverletzung und ein Sexualdelikt ermittelt.


Möglicherweise sei der Tatverdächtige psychisch gestört, hieß es. Zeugen hätten den Mann als verwirrt beschrieben. Bei der Tat soll er etwas mit „Allah“ von sich gegeben haben, aber nicht „Allahu akbar“, wie bei militanten Islamisten üblich. 


Verglichen wird der Fall mit dem eines psychisch kranken Syrers, der im Oktober 2018 im Kölner Hauptbahnhof eine Brandflasche gezündet und eine Frau als Geisel genommen hatte. Die Bundesanwaltschaft ermittelte wegen Terrorverdachts, gab das Verfahren aber im Dezember an die Kölner Staatsanwaltschaft ab.  (Frank Jansen)

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Ragnar Vogt

„Terror ist ein mögliches Motiv“

Von unserem Sicherheitsexperten Frank Jansen kommt folgende Einschätzung der Staatsanwaltschaft:


Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt sagte dem Tagesspiegel, „Terror ist ein mögliches Motiv“. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittle in alle Richtungen. Bei der Polizei habe das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. 


Als Tatvorwürfe gegen den Verdächtigen nannte Staatsanwalt Christian Hartwig „das Entwenden des Fahrzeugs, den gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und mehrfache Körperverletzung“. 


Insgesamt neun Personen seien verletzt worden, darunter der Tatverdächtige. Bei keinem Verletzten sei der Zustand kritisch, sagte Hartwig. Am Mittag werde die Generalstaatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung weitere Details nennen. Zum Tatverdächtigen wollte sich Hartwig nicht äußern.

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Ragnar Vogt

Neun Verletzte bei Lkw-Vorfall in Limburg

Am Montagabend war in Limburg ein Mann mit einem gestohlenen Lastwagen auf mehrere Autos aufgefahren. Er hatte sich nach Polizeiangaben am frühen Abend des Lastwagens „bemächtigt“ und war dann an einer Ampel in der Nähe des Gerichtsgebäudes mit den dort wartenden Fahrzeugen kollidiert. Die Polizei nahm den Mann fest.


Bei dem Vorfall waren neun Menschen verletzt worden. Der mutmaßliche Täter sei Anfang 30 und stamme aus Syrien, schreibt das ZDF. Laut dpa lebt er seit 2015 in Deutschland, 2016 hat er einen subsidiären, also eingeschränkten Schutzstatus erhalten.


Zunächst war von irrtümlich von 17 Verletzten berichtet worden. Am Dienstagmorgen korrigierten die Behörden die Zahl auf neun Verletzte. „Niemand ist schwer verletzt“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag.


Laut „Bild“-Zeitung hatte der mutmaßliche Täter vor der Tat mehrfach versucht, einen Lkw zu kapern. Er sei polizeibekannt, allerdings nicht als Islamist oder Gefährder eingestuft.


Der Fall erinnert an den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz 2016 mit elf Toten, bei dem ebenfalls ein Lkw als Tatwerkzeug eingesetzt wurde. Im selben Jahr gab es auch in Nizza einen Anschlag mit Lastwagen, dort starben 86 Menschen, als ein Attentäter mit Lkw in eine Menschenmenge raste.

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