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Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär (Archivbild)

© dpa/Bernd von Jutrczenka

„Nicht begründbare Verzerrung“: Kühnert fordert Mindestlohn auch für Ferienjobber

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert will, dass minderjährige Ferienarbeitskräfte den gleichen Lohn bekommen wie ihre volljährigen Kollegen. Die Union macht einen Gegenvorschlag.

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat sich dafür ausgesprochen, die Ausnahme beim gesetzlichen Mindestlohn für unter 18-Jährige abzuschaffen und damit sicherzustellen, dass künftig auch Ferienjobber Mindestlohn erhalten.

„Die Ausnahme beim Mindestlohn für unter 18-Jährige ist eine nicht begründbare Verzerrung“, sagte Kühnert der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ vom Dienstag: „Wir sollten sie schnellstmöglich abschaffen.“ So könne auch mehr Gerechtigkeit für viele Ferienjobber hergestellt werden.

„Die 16-Jährige, die im Biergarten Bierkrüge an die Tische bringt, leistet die exakt gleich wertvolle Arbeit wie der 20-Jährige, der das tut“, sagte Kühnert. Der Mindestlohn sei eine Frage des Respekts für die geleistete Arbeit – unabhängig vom Alter.

CDU-Arbeitsmarktexperte macht Gegenvorschlag

Die Union regt eine prozentuale Abstufung an. Der Arbeitsmarktexperte der Bundestagsfraktion, Kai Whittaker (CDU), sagte der „Rheinischen Post“: „Minderjährige können einerseits nicht den Qualifikationsstand von Älteren haben, andererseits sollen sie auch nicht zu unverschämt niedrigen Löhnen arbeiten müssen.“

Deshalb wäre eine prozentuale Abstufung des Mindestlohns für Minderjährige sinnvoll. Dadurch würden weder Berufsqualifikationen entwertet, noch entstünden Hemmnisse, die Potenziale junger Menschen zu fördern. Grundsätzlich müsse weiter gelten: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit bei gleicher Qualifikation.“ (dpa)

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