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Costa Rica: Noch kein Sieger der Präsidentenwahl

Völlig überraschend ist die Präsidentenwahl in Costa Rica am Sonntag ohne eindeutigen Sieger zu Ende gegangen. Nobelpreisträger Oscar Arias (65) führte nach letzten Angaben nur mit einem hauchdünnen Vorsprung vor seinem Konkurrenten Ottón Solís (51).

San José - Arias, der zum zweiten Mal Präsident des mittelamerikanischen Staates werden will, hatte nach Auszählung von rund 85 Prozent der Wahlkreise einen Vorsprung von rund 5000 Stimmen.

Arias war als klarer Favorit in die Wahl gegangen. Er kam aber nur 40,5 Prozent der Stimmen, der Ökonom Solís 40,2 Prozent. Gewinner der Wahl ist, wer die meisten Stimmen, aber mindestens 40 Prozent auf sich vereinigt. Wegen des knappen Ergebnisse ist eine neuerliche, manuelle Auszählung nicht ausgeschlossen. Auch Solís, der einst Minister in der ersten Regierung von Arias war, sprach sich dafür aus, die Auszählung der letzten Stimmen abzuwarten. Beide Kandidaten riefen ihre Anhänger auf, Ruhe zu bewahren.

Bei der gleichzeitig abgehaltenen Parlamentswahl errang die Partei der Nationalen Befreiung (PLN) von Arias 25 Sitze, die Partei der Bürgeraktion (PAN) von Solís 17, die bisherige Regierungspartei (PUSC) 5 und die Liberale Bewegung 6. Weitere 4 Sitze verteilen sich auf Splittergruppen.

Mit rund 65 Prozent war die Wahlbeteiligung für costa-ricanische Verhältnisse sehr niedrig. Das Misstrauen der 2,5 Millionen Wähler gegenüber der politischen Elite wird unter anderem auf Korruptionsskandale zurückgeführt, in die zwei frühere Präsidenten verwickelt waren. (tso/dpa)

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