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Politik: Norwegische Regierung begnadigt Souhaila Andrawes

Die 1977 an der Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" beteiligte Souhaila Andrawes ist am Dienstag vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Das norwegische Justizministerium in Oslo bestätigte die Haftentlassung der heute 46-jährigen Palästinenserin nach der Hälfte der zwölfjährigen Gefängnisstrafe, zu der sie das Hamburger Oberlandesgericht im November 1996 verurteilt hatte.

Die 1977 an der Entführung der Lufthansa-Maschine "Landshut" beteiligte Souhaila Andrawes ist am Dienstag vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Das norwegische Justizministerium in Oslo bestätigte die Haftentlassung der heute 46-jährigen Palästinenserin nach der Hälfte der zwölfjährigen Gefängnisstrafe, zu der sie das Hamburger Oberlandesgericht im November 1996 verurteilt hatte. Darauf angerechnet wurden ihr die Untersuchungshaft sowie eine nach der Stürmung der "Landshut" in Somalia verhängte Haftstrafe.

Die norwegische Regierung hatte die Begnadigung Anfang des Monats mit dem schlechten Gesundheitszustand von Andrawes begründet. Sie hatte als einzige von vier Entführern die Stürmung der "Landshut" in Mogadischu durch die deutsche Antiterror-Einheit GSG 9 überlebt und einige Jahre in somalischer Haft verbracht. 1991 war sie mit ihrem libanesischen Mann sowie einer Tochter nach Norwegen gekommen.

Dort hatte sie die Polizei nach Hinweisen deutscher Stellen im Herbst 1994 festgenommen und an die deutschen Behörden ausgeliefert. Nach der Verurteilung zu zwölf Jahren Haft in Hamburg erhielt Andrawes 1997 die Genehmigung zur Haftverbüßung in Norwegen. Die Entführer der "Landshut" hatten den Kapitän des Flugzeuges, Jürgen Schumann, ermordet. Alle anderen Geiseln überlebten. Andrawes Anwältin teilte mit, dass die bereits vor ihrer Haft gehbehinderte Andrawes inzwischen sowohl physisch als auch psychisch schwer krank und "fast völlig gebrochen" ist.

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