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Politik: Ossietzky-Medaille: Die Preisträger

Der Verein Opferperspektive existiert seit 1998. Er organisiert Hilfen für Menschen, die Opfer neonazistischer oder rassistisch motivierter Gewalt geworden sind.

Der Verein Opferperspektive existiert seit 1998. Er organisiert Hilfen für Menschen, die Opfer neonazistischer oder rassistisch motivierter Gewalt geworden sind. Die fünf Mitarbeiter nehmen Kontakt mit den Betroffenen auf, erörtern mögliche juristische Schritte und suchen nach Zeugen für die Tat. Oft sind Flüchtlinge durch Angriffe von Rechtsradikalen traumatisiert. Dann hilft ihnen die Initiative bei der Suche nach therapeutischer Behandlung. Da die Betroffenen meist auch später noch von den Tätern bedroht werden, unterstützt die Opferperspektive Flüchtlinge, wenn sie in ein anderes Asylbewerberheim verlegt werden wollen.

Im Februar 2000 wandten sich 44 Asylbewerber aus zwei Rathenower Flüchtlingsheimen in einem Memorandum an die Öffentlichkeit und forderten, in ein anderes Bundesland verlegt zu werden. Sie reagierten damit auf anhaltende rechtsextreme Übergriffe und deren stillschweigende Duldung durch die lokale Bevölkerung. Einen Monat später gründeten die Rathenower Flüchtlinge zusammen mit Asylbewerbern aus Potsdam, Frankfurt, Guben, Cottbus und Bernau die Brandenburger Flüchtlingsinitiative. Diese fordert elementare Menschenrechte für Asylbewerber und die Verbesserung der sozialen Standards in den Heimen. Durch ihren Einsatz rückte die Lebenssituation von Flüchtlingen wieder stärker in den Mittelpunkt der politischen Debatte.

Tagesspiegel-Redakteur Frank Jansen berichtet seit zehn Jahren regelmäßig über rassistische und rechtsextreme Gewalt in Deutschland. Seine Reportagen handeln nicht nur vom sozialen Umfeld der Täter, den Ermittlungen der Polizei und der Arbeit der Justiz, sondern Jansen berichtet auch über die Opfer, die meist mit schweren seelischen und körperlichen Folgen zu kämpfen haben.

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