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Taj Mahal - nach den Anschlägen

© AFP

Terror: Pakistaner an Anschlägen von Bombay beteiligt

Bislang bestritt Islamabad jegliche Verwicklungen in die Anschläge von Bombay. Nun räumte die Regierung zumindest ein, dass der einzige Überlebende pakistanischer Staatsbürger sei.

Die Regierung in Islamabad hat erstmals offiziell die Verwicklung pakistanischer Terroristen in den Anschlag in der indischen Metropole Bombay eingeräumt. Der Sprecher des Außenministeriums, Mohammed Sadiq, bestätigte am späten Mittwochabend gegenüber der staatliche Nachrichtenagentur APP, dass der einzige überlebenden und in Indien inhaftierte Angreifer, Ajmal Amir Kasab, pakistanischer Staatsbürger sei. Die Ermittlungen dauerten jedoch an. Pakistan sei entschlossen, alle Einzelheiten aufzudecken, so Sadiq.

Bislang hatte Islamabad bestritten, dass Ajmal Kasab Pakistaner ist. Auch die Vorwürfe des indischen Regierungschefs Manmohan Singh, staatliche pakistanische Stellen seien in die Attentate verwickelt, hat Pakistan wiederholt zurückgewiesen. Singh erklärte, hinter den Anschlägen stecke die in Pakistan ansässige Gruppe Lashkar-e-Taiba und verlangte von Islambad die Auslieferung einer Reihe von Terrorverdächtigen.

Sicherheitsberater Durranie hatte zuvor geplaudert

Kurz nach dem Eingeständnis Sadiqs entließ Premierminister Yousaf Raza Gilani überraschend den Sicherheitsberater der Regierung, Mehmud Ali Durrani. Dieser habe sich "unverantwortlich" verhalten und sich in wichtigen Fragen der nationalen Sicherheit nicht mit Premierminister abgestimmt, hieß es in einer Stellungnahme des Regierungschefs. Durrani hatte am Mittwoch noch vor der offiziellen Bekanntgabe des Außenministeriums in einem Fernsehinterview angedeutet, dass Kasab Pakistaner sein könnte. Bei dem Anschlag in Bombay waren Ende November mehr als 170 Menschen ums Leben gekommen. (nis/dpa/AFP)

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