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Satire: Pauli wehrt sich gegen Domina-Cover

Die Stoiber-Kritikerin und Fürther Landrätin Gabriele Pauli hat sich von Illustrierten-Aufnahmen distanziert, die sie im Stil einer Domina zeigen. Die Bilder und der zugehörige Text seien nicht mit ihr abgesprochen gewesen.

Fürth - Der Titel "St. Pauli" in der Überschrift "verbunden mit sehr gezielten Fotoausschnitten und einigen Textpassagen" erweckten bei vielen Betrachtern eine Assoziation, die sie nicht hinnehmen könne, heißt es in einem veröffentlichten Brief an die Zeitschrift "Park Avenue".

Die Aufnahmen zeigen Pauli (CSU) unter anderem in Latex-Handschuhen und mit einer gemalten Gesichtsmaske, dazu trägt sie allerdings eine ganz konventionelle weiße Bluse und einen Seidenrock.

CSU zeigt sich empört

"Auf jeden Fall hätten Sie die provokante Aufmachung mit mir absprechen müssen und mir den Text zur Autorisierung vorlegen müssen", betonte sie in dem Brief. Während jedoch Fernsehsender und Zeitungen bereits mit Abzügen beliefert worden seien, habe sie selbst bis heute keinen Abzug. "Der Stil erweckt bei mir den Eindruck, dass zur Steigerung der Auflage und des Bekanntheitsgrades ein Weg gewählt wurde, der die Grenze seriöser Berichterstattung überschreitet, ungeachtet des Ansehens meiner Person", kritisierte Pauli.

Auf Ablehnung stießen die Fotos auch in der CSU. Der Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl bewertete die Aufnahmen in der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" als indiskutabel. "Damit hat sie sich selbst gerichtet", sagte er. Der Bundestagsabgeordnete Norbert Geis erklärte im selben Blatt, Politik müsse ein gewisses Maß an Seriosität bewahren. Pauli könne "nicht damit rechnen, auf diesem Weg höhere Ämter in der CSU zu erreichen".

Parteiaustritt möglich

Dagegen erklärte der bayerische SPD-Vorsitzende Ludwig Stiegler, er gönne Pauli "das späte Erlebnis, als schöne Frau in einem Magazin abgelichtet zu werden". Das sei der Traum jedes 16-jährigen Mädchens. "Und warum soll nicht eine um ein paar Jahre gereiftere Frau auch solche Träume haben?", sagte er dem Nachrichtensender N24. Allerdings würden ihr die "Erotik-Fotos" in ihrer Partei wohl schaden, wenn er "an den ganzen konservativen Mief in der CSU denke".

Nach Medienberichten schließt Pauli nicht mehr aus, ihrer Partei den Rücken zu kehren. "Meine Heimat ist die CSU. Aber es kann keine einseitige Liebe auf Dauer sein", sagte die Fürther Landrätin der Illustrierten "Bunte". Es seien bereits einige politische Gruppierungen wie die Freien Wähler auf sie zugekommen. Die CSU sollte sich daher klar werden, was sie an ihr habe, unterstrich sie. Noch in den vergangenen Wochen hatte Pauli wiederholt erklärt, sie stehe zur CSU. (tso/dpa)

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