Irak: Pentagon hat angeblich Rückzugsplan in der Schublade
Sollte die von Präsident Bush angekündigte Sicherheitsoffensive im Irak nicht greifen, gibt es einem Medienbericht zufolge im Pentagon bereits einen Plan für den Rückzug aus dem Land.
Stand:
Washington - Die Rückzugspläne sollten wirksam werden, wenn die von US-Präsident George W. Bush im Januar verkündete Sicherheitsstrategie nicht erfolgreich sei oder vom Kongress behinderte werde, berichtete die Zeitung "The Los Angeles Times" unter Berufung auf Militärvertreter und Mitarbeiter des Pentagons. In der Region gebe es eine Abneigung gegen die Präsenz von ausländischen Kräften, zitierte die Zeitung einen hochrangigen Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums. Die Zeit zum Handeln sei relativ kurz bemessen.
Die neue Strategie orientiere sich an den Erfahrungen der USA in dem lateinamerikanischen Land El Salvador in den 80er Jahren. Im dortigen Bürgerkrieg (1981-1992) hatten die USA 55 Spezialkräfte eingesetzt, die die Armee in ihrem Kampf gegen die Rebellen berieten. Nach Ansicht von Historikern gelang es, die Armee El Salvadors zu professionalisieren, ohne dass die USA sich mit einem massiven Militäraufgebot engagieren mussten.
Die Rückzugsstrategie würde den Empfehlungen der Baker-Kommission entsprechen, die sich für einen teilweisen Rückzug aus dem Irak ausgesprochen hatte. Auch US-Verteidigungsminister Robert Gates hatte im vergangengen Monat ähnliche Überlegungen für den Fall eines Scheiterns der Sicherheitsstrategie geäußert. Bush hatte Ende Januar seine neue Irak-Strategie vorgestellt, die eine Aufstockung der etwa 141.000 US-Soldaten im Irak um weitere 21.500 vorsieht. (tso/AFP)
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