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Kenia_Schießbefehl

© dpa

Kenia: Polizei soll Plünderer erschießen

Wegen der anhaltenden Unruhen in Kenia greifen die Behörden nun zu drastischen Maßnahmen: Die Polizei hat den Befehl erhalten, Plünderer, Brandstifter und bewaffete Unruhestifter zu erschießen.

Nach Wochen der Gewalt und des Chaos in Kenia werde die Polizei gegen vier Gruppen mit aller Härte vorgehen, sagte ein Polizeikommandeur, der nicht genannt werden wollte: "Die, die Eigentum plündern, Häuser niederbrennen, Angriffswaffen tragen oder die Straßensperren errichten." Die Polizei habe Anweisung, diese vier Kategorien von Menschen zu töten, sollte sie diese auf frischer Tat ertappen. In dem ostafrikanischen Staat sind seit den umstrittenen Präsidentschaftswahlen vor einem Monat rund 1000 Menschen getötet worden.

Hubschrauber schießen auf Demonstranten

Die Behörden hätten den Tötungsbefehl kurz nach Beginn der Beratungen zwischen Präsident Mwai Kibaki und Oppositionsführer Raila Odinga gegeben, sagte der Polizeivertreter. Das Treffen fand erneut unter Vermittlung des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan in der kenianischen Hauptstadt statt.

Auch die Armee war am Dienstag erstmals in die Kämpfe zwischen rivalisierenden Volksgruppen eingeschritten. Berichten zufolge gaben zwei Armeehubschrauber und ein weiterer Hubschrauber in der nordwestlich der kenianischen Hauptstadt Nairobi gelegenen Stadt Naivasha Schüsse auf Demonstranten ab.

Kenia versinkt im Chaos

Laut Polizei sollte eine "unkontrollierbare Menschenmenge" auseinander getrieben werden. In Naivasha waren zuvor nach der Ermordung eines Abgeordneten des Orange Democratic Movement (ODM) aufgebrachte Anhänger der Oppositionspartei auf die Straße gegangen.

Seit den umstrittenen Präsidentschaftswahlen vor einem Monat regiert in Kenia das Chaos. Präsident Mwai Kibaki beansprucht den Sieg für sich, Oppositionsführer Raila Odinga wirft ihm Wahlbetrug vor. Da die Kontrahenten unterschiedlichen Volksgruppen angehören, wird das Land seither von ethnischen Unruhen erschüttert. Innerhalb eines Monats wurden rund 1000 Menschen getötet - 250.000 Menschen mussten aus ihren Wohnorten fliehen. (iba/AFP)

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